Der Online-Passwort-Manager LastPass hat die gestern bekannt gewordene Heartbleed-Lücke in OpenSSL geschlossen. Zu keinem Zeitpunkt habe eine Gefahr für die von Nutzern hinterlegten Passwörter bestanden, da diese vor dem Transport über OpenSSL verschlüsselt werden, kommentiert es. Auf den Schlüssel hat LastPass keinen Zugriff, sondern nur der Nutzer.

Das Unternehmen hat bereits neu ausgestellte Zertifikate in Betrieb genommen. Außerdem arbeiten die LastPass-Server mit „Perfect Forward Secrecy„, womit sichergestellt ist, dass aus einem aufgedeckten geheimen Langzeitschlüssel nicht auf damit ausgehandelte Sitzungsschlüssel eines Kommunikationskanals geschlossen werden kann.

Etwa zwei Drittel aller Websites, die SSL zur verschlüsselten Kommunikation nutzen, verwenden dafür OpenSSL. Durch die Heartbleed-Lücke können Angreifer geheime Schlüssel für die mit OpenSSL genutzten X.509-Zertifikate stehlen und erhalten damit Zugriff auf vertrauliche Daten wie Usernamen, Passwörter, Instant Messages, E-Mails und geschäftskritische Dokumente.

Da allerdings die meisten Server, die OpenSSL zur Verschlüsselung nutzen, Passwörter nicht wie Lastpass verschlüsseln, empfiehlt das Unternehmen Anwendern, die Zugangsdaten für kritische Websites zu ändern. Das sollte aber erst passieren, nachdem die betreffende Site den Patch für die Heartbleed-Lücke nutzt und neue Zertifikate in Betrieb sind. Hierfür stellt Lastpass einen Heartbleed-Checker zur Verfügung, der überprüft, ob Websites mit OpenSSL arbeiten, und informiert über den Installationszeitpunkt des Zertifikats. Eine Liste von der Heartbleed-Lücke betroffene Server steht auf Github zur Verfügung.

Lastpass-Heartbleed-Checker: Das Online-Tool informiert darüber, ob eine Webseite mit OpenSSL arbeitet und wann neue Zertifikate installiert wurden. Für Webseiten, die OpenSSL nicht oder eine andere SSL-Lösung verwenden, erscheint eine Fehlermeldung.

Tipp: Wie sicher sind Sie bei der Sicherheit? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

Recent Posts

Black Friday: Vorsicht vor schädlichen QR-Codes

Bösartige QR-Codes, die per E-Mail versendet werden, eignen sich sehr gut, um Spam-Filter zu umgehen.

2 Tagen ago

Black Friday: Zahl der ominösen Shopping-Websites steigt

Unsichere Websites und Phishing-Mails in Verbindung mit Black Friday können kauffreudigen Konsumenten zum Verhängnis werden.

2 Tagen ago

SmokeBuster bekämpft SmokeLoader

Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.

2 Tagen ago

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

3 Tagen ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

3 Tagen ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

3 Tagen ago