Apple erwägt angeblich Neugestaltung seines Musikangebots

Angesichts sinkender Downloadzahlen will Apple seinen iTunes Music Store angeblich umfassend überarbeiten. Das berichtet das US-Musikmagazin Billboard unter Berufung auf Informanten aus der Musikindustrie. Demnach konnnte das im September vergangenen Jahres gestartete iTunes Radio den Negativtrend nicht umkehren.

Gerade einmal 1 bis 2 Prozent der Hörer kaufen Billboards Quellen zufolge auch Musik über iTunes Radio. Insgesamt seien die Downloadzahlen um rund 15 Prozent gesunken. Laut Daten von Nielsen ging die Zahl der digitalen Musikverkäufe gegenüber dem Vorjahr um 11 Prozent zurück.

Während Downloads rückläufig sind, erfreuen sich Streamingdienste wie Spotify, Pandora und sogar Youtube immer größerer Beliebtheit. Einem Bericht (PDF) der Recording Industry Association of America zufolge setzten Streaming-Services in den USA 2013 insgesamt 1,4 Milliarden Dollar mit Abonnements, Werbung und Lizenzen um. Das entspricht einem Plus von 39 Prozent gegenüber 2012. Im Gegensatz dazu sanken die mit Downloads generierten Einnahmen um 3,2 Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar. Ähnliche Zahlen liefert ein Bericht des Weltverbands der Phonoindustrie (IFPI), laut dem der Umsatz mit Musikstreaming weltweit um 51 Prozent anstieg, während Downloads um 2,1 Prozent nachgaben.

Die Situation habe Apples Manager dazu gebracht, über eine Neugestaltung des Musikangebots nachzudenken, schreibt Billboard weiter. Das schließe auch die Schaffung eines Streamingdienstes nach dem Vorbild von Spotify ein. Schon Ende März hieß es, Apple führe „Sondierungsgespräche“ mit mehreren Plattenfirmen zu dem Thema. Selbst eine iTunes-Store-App für Android ist inzwischen denkbar.

Ein Umbau seines Dienstes stünde in Einklang mit anderen kolportierten Strategieänderungen hinsichtlich des Musikangebots. So soll Apple schon länger eine eigenständige App für iTunes Radio testen, die voraussichtlich mit iOS 8 erscheinen wird. Bisher ist es noch mit der iTunes-App gekoppelt.

Mit iTunes Radio können Nutzer eigene Radioprogramme zusammenstellen oder aus 200 nach Musikgenre sortierten Stationen wählen. Allerdings lassen sich anders als bei Spotify oder Googles Music All-Inclusive einzelne Titel nicht direkt anwählen. Dennoch konnte iTunes Radio in den vergangenen Monaten neue Hörer hinzugewinnen. In den USA war es im März der drittbeliebteste Musikstreamingdienst.

[mit Material von Steven Musil, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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