Firefox OS 2.0 wird die Funktion Copy and paste mitbringen, einen überarbeiteten Sperrbildschirm, eine Funktion zum Wiederfinden des Telefons und eine neue Möglichkeit, um zwischen Apps zu wechseln. Das zeigen erste Screenshots, die das ehrenamtliche Mitglied der Mozilla-Community Sören Hentzschel in seinem Blog veröffentlicht hat. Ergänzende Informationen liefert Mozillas Bug-Tracking-System und die Firefox OS Roadmap.
Die neue Version des Betriebssystems soll Ende Juli in die Testphase gehen. Die von Hentzschel als „Design-Vorschau“ veröffentlichten Mockups zeigen auch eine deutlich aufgehübschte Oberfläche. Offenbar geht Firefox OS nun über das an Android angelehnte Design früherer Versionen hinaus und beginnt, auf die um Jahre reiferen Betriebssysteme Android und iOS aufzuholen.
Neu sind etwa auch Fingergesten, die von den Rändern ausgehen. Mit einem Wischen vom linken oder rechten Rand aus lässt sich – wie bei Blackberry OS – zwischen Apps wechseln. Zieht man den Finger vom oberen Bildschirmrand ein Stück nach unten, ruft dies eine Allzweck-Suchleiste auf. Verlängert man diese Geste nach unten, erscheint eine Umschaltmöglichkeit für Apps. Allgemein soll das Betriebssystem auch besser auf Fingergesten reagieren. Frühere Versionen waren wegen bisweilen ausbleibender Reaktionen kritisiert worden.
Der Sperrbildschirm wird Bedientasten für den Musikplayer und eine Liste mit Benachrichtigungen bekommen. Letztere ist scrollfähig. Für die Telefon-Suchfunktion „FindMyFox“ plant Mozilla als Optionen, einen Ton auszugeben, den Ort mittels des GPS-Sensors zu ermitteln und auch, alle Daten aus der Ferne zu löschen.
Firefox OS 2.0 wird mit Firefox Accounts integriert sein, einer Single-Sign-on-Lösung, die den Firefox Marketplace für Apps, FindMyFox und weitere Dienste einschließen wird. Sie hat übrigens nichts mit dem offenen Anmeldestandard Persona zu tun und wird diesen zunächst auch nicht unterstützen.
Etwas bescheidener ist die Option, Klingeltöne aus Musikstücken zu generieren. Auch verbessern die Entwickler die Tastatureingabe: Aufgrund von Vorhersage-Algorithmen für den jeweils nächsten Buchstaben eines Worts vergrößert sich der unsichtbare Zielbereich um die virtuelle Taste herum.
Über NFC werden Firefox-OS-Telefone künftig Kontaktdaten, Fotos und Webadressen austauschen können. Außerdem lassen sich Telefonate nun direkt aus den Anruflisten heraus starten. Und im Posteingang wird beim Hochscrollen eine Leiste erscheinen, die es ermöglicht, direkt zu den neusten Nachrichten zu springen.
Vor Firefox OS ist allerdings noch eine Zwischenversion 1.4 geplant, die unter anderem eine neue Kamera-App mitbringen wird. In etwa zwei Wochen beginnen die abschließenden Tests.
Firefox OS soll die Offenheit des Web auf Mobilgeräte bringen – als Alternative zu den „ummauerten Gärten“ (Walled Gardens), als die die Betriebssystem Android und vor allem iOS gern bezeichnet werden. Auf Netzbetreiberseite hat Mozilla zahlreiche Partner (etwa Telefonica) gefunden, aber auch Gerätehersteller wie LG Electronics engagieren sich für das neue Ökosystem. Allerdings gelingt die Programmierung eines Mobilbetriebssystems nicht von heute auf morgen, und durch die kurze, kontrovers diskutierte Amtszeit von Mozilla-CEO Brendan Eich ist die Organisation derzeit zusätzlich abgelenkt.
[mit Material von Stephen Shankland, News.com]
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