Ebay und Carl Icahn begraben Kriegsbeil

Ebay und Großinvestor Carl Icahn haben ihren monatelangen Kampf um Aktionärsstimmen beigelegt. Beide Parteien trafen im Vorfeld der für 13. Mai angesetzten Hauptversammlung eine gütliche Einigung.

Icahn zieht im Rahmen der Vereinbarung sowohl seinen Antrag auf eine Abspaltung des PayPal-Geschäfts als auch seine beiden Kandidatenvorschläge für den Ebay-Aufsichtsrat zurück. Ebay erklärte sich im Gegenzug bereit, den von Icahn vorgeschlagenen David Dorman, Geschäftsführer und Gründer von Centerview Capital Technology, zu einem unabhängigen Mitglied des Aufsichtsrats zu ernennen.

Ebay-CEO John Donahoe zeigte sich erwartungsgemäß zufrieden mit der Einigung. Er merkte in einer Stellungnahme an, dass sie dem Unternehmen erlaube, den Fokus nun voll auf ein Ziel zu legen, „dem jeder Anteilseigner zustimmen wird – Paypal und Ebay wachsen zu lassen.“ Weiter führte er aus: „Als ein Ergebnis unserer Gespräche kristallisierte sich heraus, dass Carl und ich hinsichtlich des Potenzials von Paypal und unseres Unternehmens absolut gleicher Meinung sind. Ich respektiere Carls Bereitschaft, mitzuarbeiten, um den Aktionärswert jetzt und in Zukunft nachhaltig zu steigern. Seine Vorgeschichte zeigt, dass er dies in der Vergangenheit mit vielen anderen Unternehmen gemacht hat.“

Icahn selbst äußerte sich via Twitter zu dem Deal: „Sehr zufrieden mit der Einigung mit $Ebay. Glaube, es ist ein Win-win für ALLE Anteilseigner.“

Allerdings scheint der Streit um Paypal noch nicht ausgestanden zu sein. Denn Icahn erklärte, dass er nach wie vor an seiner Meinung festhalte, Paypal und Ebay sollten künftig getrennt voneinander agieren: „Ich glaube weiterhin daran, dass Ebay von einer Abspaltung von Paypal in naher Zukunft profitieren würde, und beabsichtige, meinem Anliegen in vertraulichen Gesprächen mit dem Unternehmen Nachdruck zu verleihen. Während John keine Zugeständnisse hinsichtlich einer solchen Trennung gemacht hat, sind er und ich übereingekommen, uns regelmäßig zu treffen, wenn er in New York ist, um strategische Alternativen zu diskutieren.“

Icahn konnte schon viele Unternehmen zu Strategiewechseln und einer Umbesetzung des Managements zwingen. Mit Ebay legte er sich im Januar an und verfasste mehrere offene Briefe an die Aktionäre. Er wollte gerne zwei Sitze im Aufsichtsrat mit seinen Getreuen besetzen und verlangte von dem Verkaufsportal, die Tochterfirma Paypal auszugliedern. Ebay wies seine Vorschläge jedoch mehrfach zurück. Zuletzt schlug Icahn vor, zumindest 20 Prozent des Bezahldienstes auszugliedern und an die Börse zu bringen. Ebay forderte seine Anteilseigner daraufhin öffentlich auf, bei der nächsten Hauptversammlung gegen Icahns Vorschläge zu stimmen.

[mit Material von Natalie Gagliordi, ZDNet.com]

ZDNet.de Redaktion

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