Facebook erweitert Transparenzbericht um Löschanfragen

Facebook hat seinen Transparenzbericht aktualisiert. Er enthält jetzt nicht nur Informationen zu Anfragen von Behörden nach Nutzerdaten, sondern auch darüber, wie oft das Social Network zuletzt aufgefordert wurde, den Zugang zu bestimmten Inhalten einzuschränken oder sie vollständig zu löschen.

Im Berichtszeitraum Juli bis Dezember 2013 erhielt Facebook 1687 Anfragen aus Deutschland zu 1950 Nutzerkonten. Im ersten Halbjahr 2013 hatten deutsche Behörden die Daten von 2068 Nutzern angefordert. Der Anteil der Anfragen, die erfüllt wurden, stieg von 37 auf 37,88 Prozent.

Darüber hinaus sperrte Facebook hierzulande im zweiten Halbjahr 2013 84 Inhalte. Dabei ging es nach Angaben des Unternehmens in erster Linie um rechtsextreme Beiträge, in denen der Holocaust geleugnet wurde.

Die meisten Anfragen kamen erneut aus den USA. US-Behörden stellten demnach 12.958 Anfragen, die 18.715 Nutzer betrafen. Platz 2 belegt Indien mit 3598 Anfragen zu 4711 Nutzern, gefolgt von Großbritannien (1906 Anfragen) und Italien (1699 Anfragen).

Bei den Löschanfragen ist wiederum Indien mit 4765 Stück führend. Die Inhalte verstießen Facebook zufolge gegen Gesetze, die Kritik an Religion oder Staat untersagen. In der Türkei musste Facebook den Zugang zu 2014 Inhalten einschränken. Auch hier hatten sich die Behörden in erster Linie wegen einer angeblichen Diffamierung des Staates beschwert.

Facebook bemüht sich – wie andere IT-Firmen auch – schon länger um mehr Transparenz. In einem Blogeintrag verweist Chefsyndikus Colin Stretch auf die Initiative „Reform Government Surveillance“, die im Dezember 2013 von Facebook und anderen IT-Firmen gegründet worden war. Sie habe Grundprinzipien für mehr Transparenz formuliert und fordere eine Reform der Überwachungsgesetze in den USA.

Zu Anfragen nach dem US-Gesetz Foreign Intelligence Surveillance Act (FISA) dürfen US-Firmen weiterhin keine detaillierten Angaben machen. Facebook erhielt demnach zwischen Juli und Dezember zwischen null und 999 National Security Letters.

[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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