Bericht: Facebook arbeitet an Bezahldienst

Facebook entwickelt angeblich einen Bezahldienst. Einem Bericht der Financial Times zufolge hat das Social Network bei den zuständigen Regulierungsbehörden in Irland die Zulassung eines Services beantragt, der es Nutzern erlauben soll, über das Web oder ein Mobilgerät Geld zu überweisen. Den Quellen der Zeitung zufolge könnte Irland den Dienst bereits in wenigen Wochen genehmigen.

Nach Ansicht des Ovum-Analysten Eden Zoller wird sich Facebook vor allem auf mobile Zahlungen konzentrieren. Zudem seien aufstrebende Märkte von großer Bedeutung für die Pläne des Unternehmens, da in diesen Regionen solche Lösungen dringend benötigt würden. Das Social Network versuche schon länger, in Entwicklungsländern Fuß zu fassen.

Ein Problem, das Facebook lösen muss, ist dem Analysten zufolge das fehlende Vertrauen der Verbraucher. Eine Umfrage von Ovum habe gezeigt, dass sich nur ein Prozent der Befragten bei mobilen Zahlungen auf ein Soziales Netzwerk verlassen würde. „Das steht in deutlichem Kontrast zu dem Vertrauen in Banken (43 Prozent), Kreditkartenunternehmen (13 Prozent) und Mobilfunkanbieter in aufstrebenden Märkten (11 Prozent in China)“, erklärte Zoller gegenüber News.com.

Zudem weist der Analyst auf Facebooks virtuelle Währung Credits hin sowie Facebook Gifts. Bei beiden Projekten sei das Unternehmen mit dem Versuch gescheitert, seinen Erfolg im Bereich Social Networking auf einen Bezahldienst zu übertragen. „Die virtuelle Währung Facebook Credits war nicht erfolgreich und wurde im vergangenen Jahr eingestellt, und das Mobile-Commerce-Angebot Facebooks Gifts ist bei Verbrauchern bisher nur auf wenig Resonanz gestoßen“, sagte Zoller.

Unklar ist, ob Facebook den Bezahldienst unmittelbar nach der Zulassung durch die irischen Behörden starten oder mit der Einführung noch warten wird. Ein Unternehmenssprecher wollte den Bericht der Financial Times nicht kommentieren.

[mit Material von Don Reisinger, News.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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