Apple hat ein Wasserkraftwerk in der Nähe seines Rechenzentrums in Prineville im US-Bundesstaat Oregon erworben. Das berichtet das lokale Portal The Oregonian. Die kürzlich dort eröffnete Cloudserver-Farm soll komplett mit erneuerbaren Energien versorgt werden. Indem es das Kraftwerk selbst betreibt, hat Apple volle Kontrolle über die Kosten.
Bisher hat Apple nach eigenen Angaben Windkraft für das Rechenzentrum angekauft. Es erwägte laut der Lokalzeitung auch, eine große Fläche für Solaranlagen zu erwerben, wie es sie schon am Standort Maiden, North Carolina nutzt.
Allerdings deckt das Kraftwerk lediglich einen Teil des Bedarfs ab: Beschreibungen zufolge soll es 3 bis 5 Megawatt generieren, während große Rechenzentren 30 Megawatt oder mehr verschlingen. Der Beschreibung von The Oregonian zufolge ist es in einen Bewässerungskanal eingebettet, der sich aus einem Stausee namens Haystack Reservoir speist.
Der Vorbesitzer EBD Hydro hatte für die Finanzierung insgesamt 8,5 Millionen Dollar vom Staat erhalten. Der Betrieb sollte Ende 2011 aufgenommen werden, ob das Kraftwerk aber wirklich läuft, konnte die Zeitung nicht ermitteln – auch weil Apple keinen Kommentar abgeben wollte.
Apple dürfte demnächst eine Neuauflage seiner jährlichen Umweltbilanz veröffentlichen. Die Zahlen für 2012 jedenfalls legte es Ende März 2013 vor. Darin könnten sich dann auch präzisere Angaben zum Standort Prineville finden, der vor einem Jahr noch nicht im Betrieb war und entsprechend knapp abgehandelt wurde.
Vor einem Jahr teilte Apple mit, dass seine Rechenzentren inzwischen zu 75 Prozent erneuerbare Energie nutzten. Während in Prineville ein Energiemix verwendet werde, sei die Anlage in Maiden ein „Kronjuwel“. Seit Dezember 2012 laufe sie komplett mit Ökostrom, und zwar hauptsächlich aus der besagten Fotovoltaikanlage, die Apple zufolge die größte der USA sein dürfte.
In der Apple-Zentrale in Cupertino gibt es ebenfalls Solarpaneele, ergänzt durch eine Biogasanlage. Daneben wurden dem Umweltbericht für 2012 zufolge einige Produkte ökologischer gestaltet. Der aktuelle iMac erfordere 68 Prozent weniger Material, und bei der Produktion werde 67 Prozent weniger CO2 ausgestoßen, schreibt Apple. Zum Vergleich zieht das Unternehmen aber großzügig sein Modell von 1998 heran. Der WLAN-Router AirPort Express besteht aus biologisch abbaubaren Polymeren.
Greenpeace, das Apple in der Vergangenheit oft scharf kritisiert hatte, lobte die verbesserte Informationspolitik ebenso wie die Bemühungen. „Apples Ankündigung zeigt, dass es auf dem Weg zu sauberem Strom echte Fortschritte gemacht hat“, hieß es in einer Pressemeldung. „Die verbesserte Aufklärung zeigt den Kunden, dass iCloud von erneuerbaren Energien und nicht von Kohlestrom angetrieben wird.“ Die für 2016 geplante neue Apple-Zentrale soll ebenfalls mit Ökostrom betrieben werden. Defizite gibt es nach Meinung der Umweltschützer noch bei der Offenlegung von Verträgen mit lokalen Stromanbietern und US-Bundesstaaten.
[mit Material von Jason D. O’Grady, ZDNet.com]
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