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Bericht: Google könnte Page Rank verschlüsselter Seiten erhöhen

Google-Manager Matt Cutts hat sich laut einer Quelle des Wall Street Journal dafür ausgesprochen, verschlüsselte Webangebote in der Suchmaschine aufzuwerten. Damit würde es Websites aller Art zum Einsatz von Verschlüsselung motivieren und Überwachung von Internetnutzern erschweren.

Der Zeitung zufolge laufen die internen Diskussionen aber noch. Google habe daher auf Nachfrage keinen Kommentar abgegeben.

Der bisweilen auch als Such-Guru bezeichnete Cutts ist bei Google unter anderem für die Spambekämpfung verantwortlich. Für Aufsehen sorgte etwa Anfang 2012 seine Entscheidung, die Homepage für den eigenen Browser Chrome herunterzusetzen. Eine Werbekampagne für den Browser hatte gegen Googles eigene Richtlinien verstoßen.

Er und sein Team versuchen mit Änderungen am Suchalgorithmus regelmäßig, Praktiken zu unterbinden, die sie als schädlich für die Entwicklung des Internets ansehen. 2010 gingen sie etwa gegen das so genannte „Cloaking“ vor. Darunter versteht man die Praxis von Websites, den Googlebots anderen Code zu liefern als gewöhnlichen Besuchern. 2011 bekämpfte Google Content-Farmen. Diese bieten Texte und Videos an, die einen vorderen Platz in den Google-Suchergebnissen versprechen. Die Inhalte sind meist von geringer Qualität und zum Teil von anderen Sites kopiert. Ziel ist es nicht, den Besucher zu informieren, sondern eine hohe Klickrate für die Werbekunden zu erzielen. Und 2013 sollte das Update Penguin 2.0 noch einmal für weniger Spam sorgen.

Ziel war es dabei stets, den Wert der Suchmaschine für Menschen im Auge zu behalten. In einer Grundsatzerklärung hielt Cutts 2011 fest: „Suchmaschinenoptimierung ist kein Spam.“ Grundsätzlich seien verbesserte Usability und hohe Geschwindigkeit „gut für Suchmaschinen und menschliche Nutzer“. Man müsse aber bedenken, dass „Suchmaschinen nicht so schlau wie Menschen“ sind.

In Googles Page-Rank-Algorithmus fließen – soweit bekannt – über 200 Faktoren ein, darunter auch die Antwortzeit einer Site. Eine positive Bewertung von Verschlüsselung würde der Tatsache entgegenwirken, dass die Reaktionsgeschwindigkeit eines Servers durch eine solche Maßnahme natürlich etwas sinkt.

Auf seinen eigenen Seiten setzt Google zunehmend Verschlüsselung ein – in Gmail etwa seit diesem Jahr sogar verpflichtend. Aufgrund von Veröffentlichungen zum Spionageprogramm PRISM wird inzwischen auch die Übertragung von Daten zwischen seinen Rechenzentren per Glasfaserleitung verschlüsselt.

Mit Heartbleed wurde allerdings erst letzte Woche eine schwerwiegende Sicherheitslücke in einer verbreiteten Software für die Verschlüsselung von Webtraffic gefunden – nämlich dem Open-Source-Tool OpenSSL. Zu den Entdeckern der Lücke – nach über zwei Jahren – gehörte mit Neel Mehta ein Google-Mitarbeiter. Google belohnt außerdem seit November 2013 das Beheben von Sicherheitslücken in wichtigen Internetprogrammen wie OpenSSL mit Prämien.

Tipp: Wie gut kennen Sie Google? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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