Samsung hat angekündigt, in den kommenden Monaten mindestens zwei Smartphones mit dem alternativen Betriebssystem Tizen herauszubringen. Obwohl sich die Markteinführung solcher Geräte mehrfach verzögert hat, ist das linuxbasierte OS also offenbar noch lange nicht abgeschrieben.
Im Januar hatte Japans größter Carrier NTT Docomo seine Pläne für ein von Samsung gefertigtes Smartphone mit Tizen OS auf Eis gelegt. Er begründete den Schritt damit, dass der japanische Markt noch nicht bereit für ein weiteres Mobilbetriebssystem abseits von Android und iOS sei. Die Entscheidung war ein Rückschlag für Samsung und andere prominente Tizen-Unterstützer. Sie hoffen darauf, dass es sich zu einem ernsthaften Konkurrenten für Android entwickelt und man so Googles strengen Auflagen entgehen kann.
„Wir haben versucht, [Tizen] mit Docomo und Orange zu starten, aber das ist uns aufgrund schlechter Marktbedingungen nicht gelungen. Wir haben unsere Strategie geändert und werden die Telefone in einigen Ländern veröffentlichen, in denen wir uns gut schlagen“, zitiert Reuters Yoon Han-kil, Samsungs Senior Vice President für Produktstrategie.
Um als erfolgreich zu gelten, müsse Tizen rund 15 Prozent zu Samsungs gesamten Smartphone-Verkäufen beitragen, erklärte Yoon. Legt man die Zahlen von 2013 zugrunde, entspräche dies 46 Millionen Tizen-Geräten – etwa so viele, wie Huawei, Lenovo oder LG im vergangenen Jahr ausgeliefert haben.
Zugleich betonte Yoon, dass Android weiterhin Samsungs Hauptgeschäft bleiben müsse. Mit Windows und Tizen wolle man hingegen Märkte ansprechen, in denen das Google-OS keine Rolle spiele.
Vergangenes Jahr hatten Samsung-Manager wiederholt bestätigt, demnächst High-End-Geräte mit Tizen in den Handel bringen zu wollen. Bisher sind aber nur die Smartwatches Gear 2 und Gear 2 Neo mit Tizen erschienen, das das noch für die erste Generation der Wearable-Geräte verwendete Android ersetzte. Kurz darauf stellte Google sein Smartwatch-OS Android Wear vor, das unter anderem die Spracherkennungstechnik Google Now mitbringt. Yoon zufolge wird auch Samsung noch dieses Jahr eine Smartwatch mit Android Wear starten.
Die wachsende Zahl Anbieter von Wearable-Geräten zeugt von den Bemühungen der Hardware-Hersteller, neue Einnahmequellen zu erschließen, weil der Markt für High-End-Smartphones langsam gesättigt ist. Das bestätigt auch Yoon: „Der schrumpfende High-End-Bereich ist wirklich eine Sorge vieler Hersteller. Aber wir probieren viele neue Dinge aus, darunter Wearables sowie Annäherungen an Haushaltsgeräte und Autos. Ich glaube, hier wird es eines Tages Synergien geben, und es wird uns helfen, den Absatz von Premiumprodukten langfristig zu steigern.“
[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com, und Don Reisinger, News.com]
Tipp: Wie gut kennen Sie Windows? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.
KI-Funktionen beschleunigen die Erholung des PC-Markts. Der Nettogewinn legt um 44 Prozent zu, der Umsatz…
Googles App-Entwickler-Kit dient der Tarnung des schädlichen Codes. Der Sicherheitsanbieter Jamf hält die Schadsoftware für…
Ausgeklügelte Phishing-Kampagne verwendet eine weiterentwickelte Version der Rhadamanthys-Stealer-Malware.
Die EU-Kommission kritisiert die Verknüpfung von Facebook und dem hauseigenen Online-Kleinanzeigendienst. Sie sieht darin einen…
Fast zwei Drittel halten jedoch eine Umsetzung aller Vorgaben von NIS 2 bis Jahresende für…
Mit dem Dekryptor von Bitdefender können Opfer von Attacken mit der Shrinklocker-Ransomware Dateien wiederherstellen.