Der im Januar entlassene Yahoo-COO Henrique de Castro hat für seine 15-monatige Arbeit eine Abfindung in Höhe von 57,96 Millionen Dollar erhalten. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Börsenpflichtmeldung des Internetkonzerns hervor. Damit liegt die Summe deutlich unter den 88 bis 109 Millionen Dollar, über die kurz nach seinem Rauswurf spekuliert wurde.
Die Abfindung setzt sich den Börsenunterlagen zufolge aus Bargeld, mit der Zeit erworbenen Belegschaftsaktien mit Sperrfrist, leistungsbezogenen Aktienoptionen und einer sogenannten „Make-whole“-Kompensationszahlung zusammen. Letztere fiel sehr hoch aus, da Yahoos Aktienkurs während de Castros Zeit im Unternehmen deutlich zulegte. Zum Zeitpunkt seiner Anstellung hätten ihm 12,12 Millionen Dollar zugestanden, letztlich waren es aber 31,18 Millionen Dollar.
„Der Großteil von Mr. de Castros Abfindung geht auf die Beschleunigung seiner make-whole-Vereinbarung zurück, deren Wert sich nach dem Tag seiner Anstellung erheblich erhöht hat aufgrund der deutlichen Aufwertung unseres Aktienpreises“, schreibt das Unternehmen in seiner Börsenmeldung.
Der Manager war im Oktober 2012 von Google gekommen, wo er allerdings auch schon als polarisierend gegolten hatte. Ihn zu Yahoo zu holen, war eine von Mayers ersten Amtshandlungen als CEO gewesen. Damals bezeichnete sie de Castro als „versierten und rigorosen Wirtschaftsführer“. Eineinhalb Jahre später – also im Januar 2014 – formulierte sie in einer durchgesickerten internen Mail: „Ich habe die schwierige Entscheidung getroffen, dass unser COO Henrique de Castro das Unternehmen verlassen sollte.“
Der Bits-Blog der New York Times urteilte nach de Castros Rauswurf im Januar, er sei „keinesfalls ein Superstar“ gewesen. „Seine Erfolgsbilanz war durchmischt. Weniger als ein Jahr, bevor er ging, wurde er von der Leitung für Media und Plattformen zurückgestuft auf eine unbestimmte Rolle im Bereich ‚Spezialprojekte‘.“ Einige Monate später sei er zwar wieder befördert worden, aber als Qualifikation für eine Führungsposition bei der Kehrtwende von Yahoo könne das nicht gelten.
[mit Material von Dara Kerr, News.com]
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