Apple-CEO: „Wir wollen nicht erster sein, sondern es richtig machen“

Apple-CEO Tim Cook hat bei einer Investorenkonferenz zu den überraschend guten Ergebnissen des zweiten Fiskalquartals 2014 neue Produkte und Dienste in Aussicht gestellt, ohne Einzelheiten zu nennen. Seine Zurückhaltung begründete er mit Apples beständigem Streben nach Perfektion – daher sei die Zeit noch nicht reif, den Vorhang zu lüften.

„Entscheidend für uns ist es, uns weiterhin auf die Dinge zu konzentrieren, die wir am besten können und mit der wirklich hohen Qualität ausführen können, die unsere Kunden von uns gewohnt sind“, sagte Cook. „Und wir empfinden es jetzt als richtig, an mehr Dingen als zuvor zu arbeiten. Das haben wir also im Hintergrund getan und sind noch nicht bereit, den Vorhang zu lüften.“ Das Unternehmen arbeite aber an „ein paar großartigen Dingen“, die ihn selbst mit Stolz und Enthusiasmus erfüllten.

Apple-CEO Tim Cook stellt „großartige Dinge“ in Aussicht
(Bild: Josh Lowensohn / CNET).

Der Apple-Chef verband diese Aussage mit einem offenbar auf Samsung gemünzten Seitenhieb. „Für uns ist es wichtiger, es richtig zu machen, als erster zu sein“, sagte er. „Ich denke, Sie können so viele Beispiele im Markt sehen, bei denen die offensichtliche Zielsetzung war, erster zu sein. Aber die Kunden interessiert das letztlich nicht, oder es ist jedenfalls nicht das, was sie von Apple erwarten. Sie wollen großartige Dinge, unglaublich großartige Dinge, und die wollen wir liefern. Das ist unsere Perspektive.“ Apple habe weder den ersten MP3-Player, das erste Smartphone noch das erste Tablet ausgeliefert. „Aber wir haben wohl die ersten erfolgreichen MP3-Player, Smartphones und Tablets herausgebracht.“

Apple übertraf im letzten Quartal vor allem durch starke iPhone-Verkäufe die Erwartungen der Wall Street. Cook stellte dazu die hohen Zuwächse in China heraus. Der neue Finanzchef Luca Maestri verwies auf die zunehmende Bedeutung der Geschäftskunden für Apple. Als Beispiele nannte er die Deutsche Bank mit fast 20.000 iPhones und Dutzenden internen Apps sowie Siemens mit 30.000 iPhones und über 50 internen Apps, die auf seinen Mobilgeräten laufen.

Erklärungsbedarf gab es allerdings bei den iPad-Verkäufen, die hinter den Erwartungen der Analysten zurückblieben. Cook und Maestri führten das einerseits auf die im Vorjahresquartal stark erhöhten und jetzt abgesenkten Lagerbestände zurück – zum anderen habe Apple im Vorjahr noch einen deutlichen Auftragsüberhang aus dem Weihnachtsgeschäft gehabt.

Der Apple-CEO verwies außerdem auf inzwischen fast 800 Millionen iTunes-Konten, die überwiegend mit Kreditkarten verbunden sind. „Das ist eine atemberaubende Zahl“, sagte er. Er glaube, das Unternehmen könne noch mehr einnehmen mit bereits angebotenen und neuen Diensten. Wie schon bei der jährlichen Aktionärsversammlung führte er aus, dass Apple TV inzwischen weit mehr als ein Hobby sei, da es im letzten Jahr für über eine Milliarde Dollar Umsatz gesorgt habe. Microsofts Office für iPad begrüßte Cook – merkte aber an, eine frühzeitigere Einführung „wäre besser für Microsoft gewesen, um ehrlich zu sein“.

Ein Analyst wollte wissen, inwieweit Apple an Akquisitionen strategisch anders herangehe als etwa Google, Amazon und Facebook. „Was Übernahmen betrifft, haben wir in 18 Monaten 24 Offerten gemacht“, sagte Cook. „Das zeigt, das wir auf der Jagd sind. Wir sehen uns nach Firmen um mit großartigen Leuten und großartiger Technologie – und die auch zu unserer Kultur passen. Wir haben keine Regel, die höhere Ausgaben ausschließt. Wir werden bezahlen, was wir für einen fairen Preis halten. Wichtig ist für uns, dass es einen strategischen Sinn ergibt. Wir sind nicht in einem Wettlauf, das meiste Geld auszugeben oder die meisten Firmen zu übernehmen.“

[mit Material von Shara Tibken, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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