Satya Nadella will „eine Cloud für jeden und jedes Gerät“

Microsofts neuer CEO Satya Nadella hat sich auf einer Analystenkonferenz zu den Ergebnissen des dritten Fiskalquartals 2014 und der Zukunft des Softwarekonzerns geäußert. „In den kommenden Monaten werden wir uns weiterhin intensiv auf zwei Dinge konzentrieren, grundsolide Ausführung und die Wendung des Unternehmens zur Zukunft hin“, sagte er. „Wir werden weiterhin hart nach vorn drängen sowie schnell agieren, und Sie werden den Beweis Monat um Monat in den Produkten sehen, die wir schaffen.“

Nadella fand ein freundliches Publikum vor, das dankbar für sein Erscheinen war. Sein Vorgänger Steve Ballmer hatte sich in seiner langen Amtszeit ein einziges Mal auf einer Konferenz zu den Quartalszahlen sehen lassen, als er 2009 zu angekündigten Entlassungen Stellung nehmen wollte.


„Was Sie von Microsoft erwarten können, ist Mut angesichts der Realität“, sagte der Microsoft-Chef weiter. „Wir werden uns der Zukunft mit dem Geist des Herausforderers nähern. Wir werden kühn sein in unserer Innovation. Wir werden berechenbar sein für unsere Kunden, Partner und Anteilseigner.“

Gebildete Zuhörer wollten in Nadellas Wendung ein Zitat aus Friedrich Nietzsches Götzen-Dämmerung („Muth vor der Realität“) erkennen. Andere sahen darin eine Warnung vor kommenden schlechten Nachrichten. ZDNet.com-Autorin Mary Jo Foley interpretiert es eher als ein nüchternes Eingeständnis, dass Microsoft sich einigen ernsthaften Herausforderungen stellen muss – vom nur dreiprozentigen Marktanteil bei Smartphones bis zum verhalten anlaufenden Neustart mit Tablets.

Der Microsoft-Chef ging weniger auf Einzelheiten ein, sondern umriss erneut seine Strategie, die er schon wiederholt mit „Mobile und Cloud zuerst“ beschrieben hatte. „Das ist eine sehr tiefgreifende Sache für uns, Mobile und Cloud zuerst“, sagte er. „Mit Mobile zuerst meinen wir Mobilität zuerst. Wir denken an unsere Nutzer und ihre Erfahrungen, die sie mit einer Vielfalt von Geräten machen.“ Er denke darüber nach, was Microsoft in einmaliger Weise zu diesen Erfahrungen beitragen könne – auch Geräte betreffend, die nicht von Microsoft kommen.

Zu den Betriebssystemen merkte Nadella an, „wie unterschiedlich es ist, über Windows als eine Familie zu denken, was zuvor nicht der Fall war“. Deutlich mehr Nachdruck aber schien hinter seinen neuen Schlagwörtern wie dem von „einer Cloud für jeden und auf jedem Gerät“ zu liegen. Das neue Microsoft lebt offenbar nicht mehr in einer Welt von „Windows zuerst“.

Auf eventuelle weitere große Veränderungen nach einer Strategie-Überprüfung angesprochen, kündigte Nadella die kontinuierliche Ausführung eines Plans an. „Wir können hier nur erfolgreich sein, wenn wir laufend planen und auch Änderungen am Plan vornehmen, wenn sich die Umstände ändern“, fügte er hinzu. „Und ich glaube, so muss ein Unternehmen wie das unsere geführt werden – in einem so dynamischen Markt wie unserem.“

Übermäßig kritischen Fragen zum jüngsten Geschäftsquartal musste sich der neue CEO nicht stellen. Microsoft meldete zwar einen Gewinnrückgang, aber die Bilanz übertraf dennoch die Erwartungen der Analysten. Nadella, der vor seinem Wechsel an die Spitze für die erfolgreiche Cloud und Enterprise Group verantwortlich war, verwies dazu auf die zunehmende Akzeptanz der Cloud-Lösungen durch die Geschäftskunden und Fortschritte bei Verbraucherdiensten wie Bing und Office 365. „Die Quartalszahlen zeigen die Stärke unseres Geschäfts und die Möglichkeiten, die wir in einer Mobile-first-, Cloud-first-Welt sehen“, zitierte ihn eine Pressemitteilung dazu.

[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]

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ZDNet.de Redaktion

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