Alibaba strebt größten Börsengang aller Zeiten an

Der chinesische E-Commerce-Konzern Alibaba Group plant, seinen Börsengang um zusätzliche Aktien auszuweiten und damit das bisher größte Initial Public Offering (IPO) überhaupt anzustreben. Das berichtet das Wall Street Journal.

Die endgültige Entscheidung des Unternehmens und seiner Banken ist demnach noch nicht gefallen. Durch Freigabe weiterer Aktien für den Verkauf könnte das Volumen aber über 20 Milliarden Dollar betragen – und vielleicht sogar über den 22,1 Milliarden Dollar liegen, die die Agricultural Bank of China 2010 bei ihrem Börsengang in Schanghai und Hongkong erlöst hatte. Außerdem würde Alibaba wahrscheinlich den bisher größten US-Börsengang übertreffen – den von Visa im Jahr 2010 mit 19,7 Milliarden Dollar Erlös.

China ist derzeit hinter den USA der zweitgrößte Markt für E-Commerce weltweit. McKinsey erwartet jedoch, dass er den USA davonziehen und bis auf 420 Milliarden Dollar im Jahr 2020 klettern wird, was eine Verdopplung gegenüber 2012 mit 210 Milliarden Dollar Volumen bedeuten würde. Das 1999 gegründete Alibaba ist derzeit aber die Plattform für fast vier Fünftel aller Online-Transaktionen in China, wie Sina kürzlich berichtete.

Das Unternehmen hatte sich im März entschieden, nicht in Hongkong, sondern den USA an die Börse zu gehen. Hongkong wollte die von Alibaba anvisierte Führungsstruktur nicht akzeptieren, die nach US-Recht möglich ist.

Als Finanzpartner steht dem Konzern ein internationales Bankenkonsortium zur Seite, dem etwa Credit Suisse, Deutsche Bank, Goldman Sachs, JPMorgen Chase, Morgan Stanley und Citigroup angehören. Berichten zufolge fallen mindestens 1,1 Prozent des Gesamtvolumens an Transaktionsgebühren an, sodass die Banken zusammen mehr als 220 Millionen Dollar verdienen könnten.

Sollte Alibaba das Aktienvolumen für den IPO ausweiten, würden nicht nur seine Investoren, sondern auch das Unternehmen selbst daran verdienen, schreibt das WSJ. Allerdings besteht gleichzeitig die Gefahr, den Kurs zu verwässern.

Parallel haben heute Alibaba-Gründer Jack Ma und CEO Joe Tsai die Gründung einer Stiftung angekündigt, die sich Verbesserungen in den Bereichen Umwelt, Medizin, Bildung und Kultur in China widmet. Sie wird mit Aktienoptionen im Wert von 2 Prozent des Konzerns ausgestattet. Reuters rechnet die Angabe aber auf über 3 Milliarden Dollar hoch, falls Alibaba den von Analysten erwarteten Marktwert von 151 Milliarden Dollar erreicht.

[mit Material von Cyrus Lee, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Hightech-Firmen, die an der Börse notiert sind? Testen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago