Die chinesische Bildungsinitiative Lemaker.org hat mit dem Banana Pi einen Raspberry-Pi-Klon auf den Markt gebracht, der über einen leistungsfähigeren Prozessor, mehr Arbeitsspeicher und eine schnellere Ethernet-Anbindung verfügt. Mit knapp 80 Dollar ist der Einplatinenrechner aber auch deutlich teurer als sein Vorbild, das als Model B für rund 35 Dollar zu haben ist.
Der Banana Pi ist kein offizieller Nachfolger des britischen Raspberry Pi. Er verwendet aber das gleiche 24-polige Header-Layout und ist dadurch mechanisch und elektrisch zu den für Raspberry Pi angebotenen Erweiterungsmodulen kompatibel.
Als Prozessor kommt beim Banana Pi das auf ARMs Cortex-A7-Design basierende Dual-Core-Modell Allwinner A20 mit 1 GHz Takt zum Einsatz. Dieser ist deutlich leistungsfähiger als der im Raspberry Pi verbaute Broadcom-Chip BCM2835 mit 700 MHz auf ARM11-Basis. Auch die integrierte Mali-400-GPU arbeitet deutlich schneller als der Videocore-4-Grafikchip des Raspberry Pi.
Mit 1 GByte RAM bietet der Banana Pi doppelt so viel Arbeitsspeicher wie das Model B von Raspberry. Die Netzwerkschnittstelle ist mit 1 GBit/s zehnmal so schnell. Ebenfalls an Bord des chinesischen Einplatinenrechners sind je ein SATA- und Micro-USB-Port zwei USB-2.0-Anschlüsse, Audiobuchsen sowie ein HDMI- und AV-Video-Ausgang.
Abgerundet wird die Ausstattung durch einen SD-Kartenslot, eine farbige LED-Anzeige für Power- und Netzwerkstatus sowie einen optionalen Infrarot-Sensor. Der Banana Pi ist mit einer Grundfläche von 9,2 mal 6 Zentimetern ein wenig größer als der 8,5 mal 5,6 Zentimeter große Raspberry Pi.
Theoretisch sollte auf dem Banana Pi dieselbe Software laufen wie auf dem Raspberry Pi. In der Praxis führt Lemaker.org aber nur an, dass ihr System Android bis 4.4, Debian, Ubuntu, Raspberry Pi und Cubieboard unterstützt. Als bisher einzige kompatible Anwendung nennt es Scratch, eine Lern-App des MIT.
Auf der Banana-Pi-Website finden Interessierte alle technischen Daten, einige Betriebssystem-Images zum Download sowie eine Schnellstartanleitung. Außerdem gibt es ein englischsprachiges Forum für generelle Diskussionen oder Problemlösungen.
[mit Material von Steven J. Vaughan-Nichols, ZDNet.com]
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