Der irische Software-Entwickler David Hunt hat ein Smartphone auf Basis des britischen Minicomputers Raspberry Pi entwickelt. Er nennt es PiPhone und rechnet in seinem Blog vor, etwa 158 Dollar ausgegeben zu haben.
Das fertige Gerät verfügt über einen Touchscreen. Es kann Telefongespräche starten und entgegennehmen, während echte Smartphone-Funktionen derzeit noch fehlen, aber natürlich realisierbar wären. Es ist aus fertigen Komponenten gebaut und teilweise durch Kabelbinder fixiert – löten musste Hunt nicht, und ein Gehäuse hat er auch nicht extra angefertigt.
„Das ist eher ein Proof of Concept, um auszutesten, was man mit einem so kleinen System und billigen Standardkomponenten machen kann. Ich erwarte nicht, dass irgendwer das jetzt sofort nachbauen möchte, aber ich hatte meinen Spaß. Es baute auch wunderbar auf meinen früheren Projekten auf, besonders auf dem Lapse Pi, einer Touchscreen-Steuerung für Zeitraffer-Aufnahmen, und nutzt größtenteils die gleiche Hardware.“
Die Komponenten des PiPhone sitzen zwischen der Platine des Raspberry Pi Model B und dem Touch-Display von Adafruit mit 320 mal 240 Pixeln Auflösung. Es baut allerdings deutlich höher als fertige Smartphones. Hunt nutzte etwa einen Lithium-Polymer-Akku mit 2500 mAh und ein GSM/GPRS-Modul des Typs Sim900. Die Wähloberfläche programmierte er selbst.
Preis und Abmessungen machen das PiPhone kaum zu einer Alternative für Schnäppchenjäger – aber das war natürlich auch nie Hunts Hintergedanke. Für rund 150 Euro bekommt man schließlich schon ein Motorola Moto G mit Android. Den wohl günstigsten Smartphone-Protoypen hat aber Mozilla im Februar vorgestellt: Es peilt ein Preisziel von 25 Dollar an.
Der Raspberry Pi war ursprünglich als Lerncomputer für Schüler gedacht. Gekauft haben den Rechner aber auch zahlreiche erfahrene Anwender, die ihn als GSM-Basisstation, als Cloudserver und als ERP-Appliance einsetzen. Sogar als Universalübersetzer ist er bereits im Einsatz. Zudem treibt er seit Januar ein Tablet namens PiPad an.
[mit Material von Max Smolaks, TechWeekEurope.co.uk]
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