Google Play Dienste: Entwickler erhalten besseren Zugriff auf APIs

Google hat die Programmierschnittstellen der Android-Kernkomponente Play Dienste erheblich erweitert. Die Verbesserungen für Entwickler betreffen die APIs Maps, Standort, Mobile Ads, Games Services und Wallet.

Über die erweiterten Zugriffsmöglichkeiten auf Daten und Funktionen von Google Maps dürften sich die Entwickler am meisten freuen. Sie können nun Streetview-Fotos und Panoramabilder in eigenen Apps verwenden. Der bisherige Leistungsumfang beschränkte sich auf die Darstellung von Satellitenbildern und Straßenplänen. Auch der von Maps gewohnte Leistungsumfang wie 360-Grad-Fotos, Zoom-Funktion und Bewegungsübergänge steht zur Verfügung.

Die Standorterkennung konnte bisher zwischen Auto, Fahrrad, Fußgänger, Stillstand und Schräglage differenzieren. Nun erkennt sie auch, ob das Gerät von einem Jogger oder Wanderer bewegt wird. Damit kann die Art der Bewegung oder Position deutlich präziser erfasst werden, was laut Google neue Möglichkeiten für Anwendungen ergibt. So lassen sich beispielsweise Informationen je nach Fortbewegungsgeschwindigkeit oder Lage anzeigen.

Die Erweiterung von Game Services sorgt in erster Linie für eine verbesserte Zusammenarbeit beim gemeinsamen Spielen. Während bisher ein Spieler innerhalb des Spiels nur mit einem anderen kommunizieren konnte, erlaubt die neue API mehrere Adressaten gleichzeitig.

Die Schnittstelle für mobile Werbung ermöglicht die Anzeige von In-App-Promos mit einer direkten Kaufoption. Hierfür wurde auch Google Wallet angepasst. Außerdem können die Kaufangebote nach Zielgruppen definiert werden.

Mit Play Dienste hat Google wesentliche Leistungsmerkmale aus der Android-Distribution abgekoppelt. Das ist strategisch bedeutsam, da durch die Auslagerung von Betriebssystemfunktionen in eine herkömmliche App, die über den Google-Play-Store erhältlich ist, neue Funktionen Nutzern und Entwicklern einfacher bereitgestellt werden können, ohne dass hierfür eine neue Android-Version veröffentlicht werden muss, die Smartphonehersteller erst nach Monaten der Anpassung an ihre Kunden ausliefern. Mit Play Dienste wirkt Google der Fragmentierung der Android-Plattform also erheblich entgegen.

Download:

Google Play Dienste: Entwickler können nun auf Streetview-Fotos und Panoramabilder zugreifen und diese in eigene Apps einbauen (Bild: Google).
Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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