Der Dogecoin-Dienstleister Doge Vault ist offline gegangen und hat einen Hackerangriff bestätigt, dessen Folgen für seine Nutzer und ihre dort verwahrten Online-Geldbörsen noch unklar sind. Dogecoin ist eine Kryptowährung wie Bitcoin, die zuletzt sehr schnell an Beliebtheit gewann, obwohl der Wert ihrer digitalen Münzen weit geringer ist.
„Wir sind augenblicklich dabei, das Ausmaß der Attacke und die potenziellen Folgen für die Geldmittel unserer Kunden einzuschätzen“, heißt es in einer Erklärung von Doge Vault. „Dazu gehört es, vorhandene Wallet-Daten von einem Backup außerhalb der Website zu retten. Wir werden außerdem die möglichen Angriffsvektoren genau untersuchen und die Sicherheitslücke bestimmen, die es den Angreifern möglich machte, unseren Service zu kompromittieren. Bitte übertragen Sie keine weiteren Mittel zu Doge-Vault-Adressen, während unsere Untersuchung läuft.“
Wie der Dienstleister berichtet, wurde sein Online-Wallet-Service am 11. Mai von Angreifern kompromittiert. Dabei seien unerlaubte Manipulationen an den Geldbörsen vorgenommen und der Dienst gestört worden. „Sobald der Administrator von Doge Vault alarmiert wurde, haben wir den Service eingestellt“, heißt es in der Erklärung weiter. „Die Angreifer hatten bereits zugegriffen und alle Daten auf den gehosteten virtuellen Servern gelöscht.“
Schon vor diesem Eingeständnis wurden zahlreiche verschwundene Dogecoin gemeldet. Bei Reddit berichtete ein Nutzer, dass sein gesamtes Guthaben von 950.000 virtuellen Münzen aus seiner Geldbörse verschwand und an einer anderen Dogecoin-Adresse wieder auftauchte. Laut Cryptocurrency Times tauchte diese Summe zusammen mit weiteren verdächtigen Beträgen in einer Geldbörse auf, in der sich insgesamt 111 Millionen Dogecoin sammelten – es könnte sich daher um einen der bislang größten Dogecoin-Diebstähle handeln.
Die Umstände ebenso wie die hohen Zahlen führten schnell zu Vergleichen mit ähnlichen Vorfällen, die die führende Kryptowährung Bitcoin betrafen. So löste sich etwa die zuvor weltgrößte Bitcoin-Börse Mt. Gox auf, weil ihr nach Cyberangriffen 750.000 Bitcoin von Kunden und 100.000 eigene Bitcoin fehlten – mit einem Gesamtwert von etwa 350 Millionen Euro. Solche Vergleiche sind aber schon deshalb wenig sinnvoll, weil der Wert eines Dogecoin trotz rasanten Anstiegs derzeit bei rund 0,00046 Dollar liegt.
Bei Dogecoin geht es weit weniger um Wertsteigerung und Investitionen. Die auf Litecoin basierende Kryptowährung entstand eigentlich als eine Art Spaßprojekt. Ihr Name spielte ebenso auf Bitcoin wie auf das Internet-Phänomen Doge an, die beide zu den Internet-Trends des Jahres 2013 zählten. Doge wandelt das englische wort „dog“ ab und wird meist mit einem Bild der japanischen Hunderasse Shiba illustriert – und auch Dogecoin ziert der Kopf eines Shiba.
Hinter Dogecoin steht auch eine sehr aktive Community auf der Social-News-Site Reddit. Die Nutzer machen auch immer wieder durch Spenden für wohltätige Zwecke auf sich aufmerksam, bei denen durchaus Summen um die 30.000 Dollar zusammenkommen können. Als sich kürzlich beim ersten DogeCon einige hundert Nutzer trafen, sagte Dogecoin-Gründer Jackson Palmer: „Wir müssen uns den Spaß und den Gemeinschaftssinn bewahren, den wir haben. Wir sollten nie aus den Augen verlieren, dass es sich um einen Hund auf einer Münze handelt.“
[mit Material von Dara Kerr, News.com]
Tipp: Wie sicher sind Sie bei der Sicherheit? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de
Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…
Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…
Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.
2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…
Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…
NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.