Adobe hat seine hundertste Schrifttype vorgestellt und unter Open-Source-Lizenz verfügbar gemacht. Es feiert damit offiziell 25 Jahre digitale Schriftarten – zumindest im eigenen Haus mit der 1989 begonnenen Reihe Adobe Originals. Der Name der Schrift lautet Source Serif Pro.
Als Serifenschrift ergänzt Source Serif Pro die beiden anderen bisher von Adobe verfügbar gemachten offenen Schriften, die serifenlos sind – eine mit proportionaler Zeichenbreite (Source Serif Pro), die andere mit nichtproportionaler (Source Code Pro). Noch im August hatte übrigens ein Adobe-Typekit-Blogger geschrieben: „Ich glaube nicht, dass es derzeit einen Bedarf für eine quelloffene Serifenschrift gibt, aber das ist keine endgültige Absage.“
Source Serif Pro kommt in drei Schriftstärken – Standard, halbfett und fett -, den wichtigsten Ligaturen und Ziffern im modernen sowie im alten Stil mit unterschiedlicher Höhe. Zumindest zunächst gibt es sie nur für das lateinische Alphabet – ohne Umlaute.
Source Serif Pro ist künftig auch im Angebot Adobe Typekit enthalten, das als Teil der Creative Cloud angeboten wird. Erst Ende April war dort Schriften-Snychronisierung eingeführt worden. Im Typekit-Blob plant Adobe nun zudem eine Reihe über die Adobe Originals.
Adobes Programm für quelloffene Schriften rührt nicht von einem Drang zu wohltätigen Aktivitäten her. Vielmehr ist es Adobes wachsende Zahl an Open-Source-Projekten, die zu ihren Lizenzen kompatible Schriften fordern.
Die Schriftarten-Spazialistin Lori Grunin von CNET.com kommentiert, die Schrift entspreche genau Adobes aktueller Strategie: Sie sei elegant, gut gemacht und ziemlich vollständig, aber aus geschäftlichen Erwägungen heraus konzipiert, von der PR mit einem Meilenstein der Unternehmensgeschichte verbunden und werde so als Möglichkeit genutzt, weitere Creative-Cloud-Abonnenten zu gewinnen. Ihr Fazit: „Man sollte diese Schrift mit gleichen Teilen an Freude und Zynismus herunterladen.“
[mit Material von Lori Grunin, News.com]
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