Google hat in einem Blogbeitrag angekündigt, den konkurrierenden Dienst Paypal in zwölf Ländern als Bezahlmethode für Google Play zuzulassen. Deutschland ist darunter, ebenso wie die USA und Kanada. Als Grund für die Maßnahme nennt es sein Ziel, „reibungslose Bezahlvorgänge“ anzubieten.
Die Entscheidung dürfte Google nicht leicht gefallen sein: Paypal rivalisiert mit seinem eigenen Dienst Wallet. Neben diesen beiden sind es vor allem die Kreditkartenfirmen Mastercard und Visa sowie diverse Mobilfunknetzbetreiber weltweit, die sich mit einer elektronischen Bezahlmethode für Verbraucher etablieren wollen. Apple steht noch vor dem Markteintritt, wird aber aufgrund der vielen iTunes-Nutzer von vielen als wichtiger Player gesehen.
Comscore zufolge ist es Paypal – und nicht etwa Google Wallet -, das den Markt für Handy-Bezahldienste dominiert. Google Play bot in Deutschland bisher nur Zahlen über die Handyrechnung, mit Kreditkarte und durch Kauf von Guthabenkarten etwa im Supermarkt an. Lastschrifteneinzug von gewöhnlichen Girokonten ist weiter nicht möglich – außer jetzt auf dem Umweg über Paypal.
Zugleich hat Google Play weitere Netzbetreiber-Partnerschaften geschlossen, um auch in Ländern wie Taiwan und Thailand Bezahlen via Handyrechnung anbieten zu können. Zwei Drittel aller Einkäufe in Google Play werden außerhalb von Googles Heimatmarkt USA getätigt. Fast die Hälfte der Nutzer weltweit kann ihm zufolge jetzt per Handyrechnung zahlen.
Paypal gehört weiter zum Auktionshaus Ebay, auch wenn einige Investoren – darunter Carl Icahn – immer wieder eine Abspaltung fordern. Laut Icahn sind Ebay und Paypal im Vergleich zu E-Commerce-Unternehmen wie Amazon sowie Finanzdienstleistern wie Visa oder Mastercard in Marktbewertung und Aktionärsrendite über längere Zeiträume zurückgefallen. Ihm zufolge werden sie als „Konglomerat“ an der Börse zu einem Discountpreis gehandelt. Er schlägt vor, 20 Prozent von Paypal separat an die Börse zu bringen.
Indessen entwickelt Paypal stetig sein Angebot weiter, um sich über Online-Dienste hinaus zu etablieren – nämlich in Ladengeschäften. Anfang des Jahres hat es den Test seines Bluetooth-Bezahlsystems Beacon auf Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Kanada ausgeweitet. Paypal hofft, Beacon im Lauf des Jahres allgemein verfügbar machen zu können. Es setzt ein Smartphone mit einer Paypal-App voraus, kann den Nutzer aber in einem Ladenlokal seines Vertrauens anmelden, ohne dass er sein Smartphone selbst in die Hand nehmen und bedienen muss.
Die neue Version des Play Stores wird bereits verteilt, steht aber womöglich noch nicht bei allen Nutzern zur Verfügung. Die APK-Datei kann alternativ aber auch schon jetzt von ZDNet.de heruntergeladen und installiert werden. Nach dem Einspielen muss unter Umständen der Cache der Play-Store-App gelöscht werden, damit die neue Bezahloption erscheint. Sie kann nach dem Akzeptieren der Berechtigungen einer Anwendung per Klick auf den Preis hinzugefügt werden.
Download: Google Play 4.8.19
[mit Material von Larry Dignan, ZDNet.com]
Tipp: Wie gut kennen Sie Google? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.
Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…
Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…
Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.
Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…
Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…
Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…