Klage gegen Apple: SMS verschwinden nach Wechsel auf Android

Die frühere iPhone-Nutzerin Adrienne Moore hat Apple verklagt, weil sein Messaging-System die Auslieferung von Textnachrichten seit ihrem Wechsel auf ein Android-Smartphone von Samsung verhindert. Apples iMessage hält demnach alle Nachrichten zurück, die andere Nutzer von iOS-Geräten an sie senden – lässt sie aber im Glauben, die Nachricht sei zugestellt worden.

Die im kalifornischen San Jose eingereichte Klage strebt den Status einer Sammelklage sowie Schadenersatz in ungenannter Höhe an, wie Bloomberg berichtet. Wer Apple-Geräte durch Mobiltelefone und Tablets anderer Hersteller ersetzt, wird „bestraft und kann die Vorteile seines Mobilfunkvertrags nicht mehr vollständig nutzen“, heißt es in der Klageschrift. Apple habe nicht offenbart, dass der Wechsel auf ein Gerät mit einem anderen Betriebssystem als iOS eine solche Störung bewirken würde. Die Klage wirft dem iPhone-Hersteller daher einen Eingriff in Vertragsbeziehungen und unfairen Wettbewerb vor.

Das Problem entsteht offenbar durch iMessage, das 2011 mit iOS 5 eingeführt wurde und SMS als Nachrichten über WLAN verschickt. Von Apple als „eine Art besseren Simsens“ beworben, ersparte es die damals noch kostspieligeren SMS-Gebühren und setzte sich daher unter den Nutzern rasch durch. Wer aber später zu Android wechselt, das inzwischen weltweit auf 80 Prozent der Smartphones läuft, kann in ein „iMessage-Fegefeuer“ geraten.

So nennt es Adam Pash, der frühere Chefredakteur von Lifehacker, den der Fehler ebenfalls kalt erwischte. In einem privaten Blogeintrag berichtet er von seinen Erfahrungen mit den ausbleibenden Nachrichten und dem Apple-Support. Nach dem Wechsel von einem iPhone auf Android entdeckte er, dass seine Telefonnummer noch immer mit iMessage verbunden war. Das führte dazu, dass alle von iPhones aus versandten Nachrichten bei ihm nicht mehr ankamen, während die Absender in ihrer Messages-App deren korrekte Auslieferung bestätigt bekamen. Er versuchte das Problem einen Tag lang selbst zu lösen, aber auch die Entfernung seiner Telefonnummer von seiner Apple-ID half nicht.

Die Lösungsvorschläge von Apples kostenpflichtigem telefonischem Support fruchteten ebenfalls nicht. Pash erfuhr, dass viele Nutzer von diesem Problem betroffen sind und die Entwickler hektisch nach dem Fehler suchen. Eine verlässliche Lösung gebe es derzeit nicht – manchen Nutzern könne sofort geholfen werden, aber vielen anderen nicht. Pash zufolge handelt sich um ein Problem auf der Geräteebene, sodass dem Nutzer nichts anderes übrig bleibt, als auf eine Lösung des iPhone-Herstellers zu warten. Apple-Sprecherin Kristin Huguet lehnte einen Kommentar zur eingereichten Klage ab.

[mit Material von Nick Statt, News.com]

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

4 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

6 Tagen ago