Bei den rund 1,2 GByte großen Imagedateien der einzelnen Editionen handelt es sich um hybride ISO-Abbilder, die entweder auf DVD gebrannt oder mittels des Unix-Befehls dd auf einen USB-Stick kopiert werden können. Vorsicht ist jedoch geboten, wenn bereits Ubuntu installiert ist. Denn obwohl beide Distributionen UEFI-Bootsysteme unterstützen, sollte man diese nicht gemeinsam mit der Debian-basierenden Distribution installieren, da das entsprechende Bootverzeichnis auch bei der neuen Linux-Mint-Version noch immer ‚Ubuntu‘ heißt und es hierdurch zu Konflikten kommt.
Überdies geht die Mint-Installationsroutine auf den Ubuntu-Installer Ubiquity zurück. Hier muss man sich allerdings fragen, warum nicht jenes Installationsprogramm zum Einsatz kommt, das für die Debian-Edition von Linux Mint genutzt wird. Dieses bietet mehr Funktionen und ist flexibler, da sich damit beispielsweise die EFI-Bootpartition ändern lässt.
Außerdem zeigt der Installer auch bei der Auswahl der jeweiligen Zeitzone Schwächen. Um den entsprechenden Standort auswählen zu können, ist ein Klick auf eine Weltkarte erforderlich. Nutzt man hierfür jedoch eine kleine Karte und wählt gleichzeitig ein eher kleines Land wie die Schweiz aus, so kann die Standorteinstellung zu einem mühsamen Unterfangen werden.
Fängt man dann noch an, eine Buchstabenfolge in die Textzeile unterhalb des Kartenfensters einzutippen, so führt dies bei der Texterkennung schnell zu bizarren Wortvorschlägen: Tippt der Nutzer etwa ‚Zürich‘ ein, erhält er alle möglichen Vorschläge – außer dem korrekten. Erst die Eingabe des vollständigen Namens führt schließlich zum gewünschten Ergebnis.
Ist die Installation jedoch erst einmal abgeschlossen und das System entsprechend neu gestartet, zeigt sich – je nach gewählter Desktop-Variante – etwa eine saubere, neue Cinnamon-Umgebung in der Version 2.2.
Dabei handelt es sich um die neueste Variante der Desktop-Umgebung, die aus den Mint-Erweiterungen für die GNOME Shell (MGSE) als Reaktion auf die Veröffentlichung von GNOME 3 hervorging und die mit jedem Release nicht nur schneller, sondern auch flexibler und zuverlässiger wird.
So wurde in der aktuellen Cinnamon-Version etwa die Einstellungsanzeige merklich verbessert. Sie präsentiert sich nun einheitlicher und ist besser kategorisiert als in den Vorgängerversionen. Die Einstellungen für den Bildschirmschoner sowie das Energiemanagement sind ebenfalls optimiert worden und wirken jetzt aufgeräumter. Die Datums- und Uhrzeiteinstellungen haben gleichermaßen Verbesserungen erfahren: Sie sind nun sinnvoller und einheitlicher umgesetzt. Auch die Systray-Icons in der Cinnamon-Taskleiste sind jetzt flexibler angelegt und besser zugänglich. Zudem unterstützt die neue Version den HiDPI-Modus für Retina-Displays. Deutlich anwenderfreundlicher sind auch die Möglichkeiten der „Aktiven Ecken“ gelungen.
Wer sich während der Linux-Mint-Installation für die Anfang März erschienene Desktop-Variante Mate 1.8 entschieden hat, erhält eine Arbeitsumgebung, die im Vergleich zu Cinnamon 2.2 weniger generalüberholt wirkt. Mate ist jedoch nicht nur für Nutzer, die die GNOME-2-Desktops und deren Menüs lieben, die richtige Wahl, sondern auch für Geräte, deren Hardwareausstattung limitiert ist. Mate läuft im Test auf dem Netbook Samsung N150 Plus trotz limitierter CPU- und Grafikressourcen sehr performant.
Egal für welche Desktop-Variante man sich letztendlich entscheidet: Der erste Schritt nach der Installation des Release Candidates von Linux Mint 17 sollte das Aufspielen der neuesten Updates beziehungsweise Patches sein, woran der Nutzer durch das MintUpdate-Icon in der Taskleiste erinnert wird. Dies ist insofern wichtig, als dass die Linux-Mint-Entwickler nun insbesondere mehr Kernel-Updates als früher bereitstellen, da sie in der Vergangenheit immer wieder kritisiert wurden, das nicht in ausreichendem Maße zu tun.
Außerdem wurde mit diesem Release die Aktualisierungsprozesse des Linux-Betriebssystems transparenter gestaltet: So beruht die automatische Auswahl eines Updates jetzt auf verschiedenen Ebenen, wobei jede Änderung abhängig von ihrer Relevanz und des damit geminderten Risikos einer dieser Ebenen zugeordnet ist. Bislang zeigte die Update-Funktion von Mint zudem lediglich die automatisch zur Installation freigegebenen Updates an und ignorierte die nicht angewählten Aktualisierungen. Dies wurde mit der neuen Mint-Variante geändert, sodass dem User kein womöglich wichtiges Update mehr entgeht.
Darüber hinaus enthält der kommende Release von Linux Mint ein neues Utility zur Treiberverwaltung, das das Ubuntu-Tool Jockey ersetzt. In ersten Tests wirkt der Driver Manager dabei nicht nur optisch ansprechender, sondern arbeitet auch zuverlässiger als sein Vorgänger. So konnte es mit Jockey etwa zu Problemen bei proprietären ATI-Treibern für Radeon-Grafikeinheiten kommen, wenn diese beispielsweise auf Netbooks oder Subnotebooks im Zusammenspiel mit AMD/ATI-Chipsätzen installiert wurden. Der neue Mint Driver Manager scheint solche Treiber jedoch ordnungsgemäß zu installieren und zum Laufen zu bringen.
Überdies beinhaltet der Release Candidate von Linux Mint 17 die folgenden Software-Komponenten, deren Versionierung sich bis zum Zeitpunkt der Final-Veröffentlichung allerdings noch ändern kann:
Weiterhin ist anzumerken, dass das neue Linux Mint auf den LTS-Distributionen von Ubuntu (Long-Term Support) basieren wird. Das bedeutet, dass dieser Release bis 2019 mit Sicherheitspatches versorgt werden wird. Größere Updates für das Programmpaket selbst sowie Backports sind durch die Entwickler hingegen bis 2016 gewährleistet.
Bis zu diesem Zeitpunkt werden mehrere sogenannte Punkt-Releases der Form Mint 17.x erwartet. Damit soll das Problem adressiert werden, dass die Menge an einzuspielenden Updates für die Basisinstallation mit der Zeit immer größer wird. Dieses wird jedoch nur dann gelöst, wenn Aktualisierungen pünktlich zur Verfügung stehen und sie wirklich alle Änderungen und Neuerungen enthalten, die seit dem letzten Major Release eingeflossen sind.
Im ZDNet-Test wurde der Release Candidate sowohl auf Netbooks als auch auf vollwertigen Notebooks installiert. Dabei kamen neben UEFI-Bootsystemen auch Legacy-Systeme (BIOS) zum Einsatz. Die weitere Testumgebung beinhaltete unter anderem Intel- und AMD-CPUs, Grafikeinheiten von Nvidia und ATI (Radeon) sowie WLAN-Adapter von Broadcom und Atheros. Dabei gab es weder Fehlinstallationen, noch fehlende Geräte oder Treiber, die manuell nachinstalliert werden mussten, zu beanstanden. Auch die Installation mit Virtualbox unter Windows funktionierte. Allerdings musste hierfür in der Erstkonfiguration auf Auto-Login gestellt werden. Nach Installation der Virtualbox-Extension konnte diese Einstellung wieder deaktiviert werden.
[mit Material von J.A. Watson, ZDNet.com]
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