Facebook bietet kostenlose Malware-Scanner an

Facebook bietet in Zusammenarbeit mit F-Secure und Trend Micro seinen Mitgliedern kostenlose Tools zum Entfernen von Schadsoftware an. Sie sollen verschiedene Malware-Varianten wie Würmer, Trojaner, Spyware und Adware erkennen können und richten sich an Nutzer, deren Facebook-Konten möglicherweise kompromittiert wurden.

Sobald das Social Network bei einem Konto ungewöhnliche Vorgänge registriert, wird der Inhaber per Pop-up über eine mögliche Malware-Infektion seines Rechners informiert. Die Benachrichtigung enthält Links zu Antivirensoftware von F-Secure oder Trend Micro, mit der ein infiziertes System bereinigt werden kann. Nach Abschluss der Aktion wird die Software automatisch wieder entfernt. Nutzer können selbstverständlich auch einen Scan ablehnen – die Benachrichtigungen werden dann aber immer wieder eingeblendet.

„Facebooks dramatisches weltweites Wachstum hat die Art, wie Menschen mit ihren Freunde und Familien kommunizieren, erheblich verändert“, sagte Arto Saari, Produktmanager von F-Secure. „Im Gegenzug wurde Facebook zu einem der wichtigsten Ziele von Online-Kriminellen.“

Einige Schadprogramme versuchen inzwischen gezielt, Zugang zu Facebook zu erhalten, um über legitime Konten schädliche Links und Spam zu verbreiten. Ein kompromittiertes Konto stellt eine große Gefahr dar, weil alle darüber geposteten Links den Eindruck erwecken, sie kämen von einer Person oder einer Marke, die eigentlich vertrauenswürdig ist.

Saari zufolge haben nach wie vor nicht alle Nutzer eine Antivirensoftware installiert. Der neue Service über Facebook biete in diesen Fällen zusätzlichen Schutz. „Es ersetzt keine präventive Client-Security-Lösung und die Malware-Entfernung über Facebook steht nicht in Konflikt mit Security-Clients anderer Anbieter auf einem Gerät. Es entfernt jegliche erkannte Malware – nicht nur die, die für die verdächtigen Aktivitäten verantwortlich ist.“

Facebook will seinen Mitgliedern künftig zusätzliche Software-Optionen anbieten. F-Secure wiederum erwartet, dass integrierte Sicherheitslösungen für große Internetdienste künftig zum Standard werden. „Die serverseitige Erkennung von verdächtigem Verhalten ist zusammen mit der clientseitigen Benachrichtigung des Nutzers und der Möglichkeit einer Bereinigung eine sehr leistungsfähige Kombination“, ergänzte Saari.

Tipp: Sind Sie ein Facebook-Experte? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

[mit Material von Eeva Haaramo, ZDNet.com]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Apple meldet Rekordumsatz im vierten Fiskalquartal

Die Einnahmen klettern auf fast 95 Milliarden Dollar. Allerdings belastet der Steuerstreit mit der EU…

2 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im ersten Fiskalquartal

Das stärkste Wachstum verbucht die Cloud-Sparte. Microsoft verpasst bei der Umsatzprognose für das laufende Quartal…

2 Tagen ago

Bezahlkarten: Infineon verspricht weniger Plastikmüll

Ein Coil-on-Module-Package integriert Chip und Antenne, was den Kartenkörper fast vollständig recycelbar machen soll.

3 Tagen ago

Firefox 132 schließt elf Sicherheitslücken

Mindestens eine Anfälligkeit erlaubt das Einschleusen von Schadcode. Außerdem erweitern die Entwickler den Support für…

3 Tagen ago

Telekom nennt Termin für 2G-Ende

Zum 30. Juni 2028 soll das 2G-Netz komplett abgeschaltet werden und den Weg für schnellere…

3 Tagen ago

Alphabet übertrifft die Erwartungen im dritten Quartal

Gewinn und Umsatz legen deutlich zu. Zum Wachstum tragen auch die Sparten Cloud und Abonnements…

3 Tagen ago