Facebook hat ein neues Feature zur Erkennung von Musik, Filmen und Fernsehsendungen eingeführt. Es soll seinen Nutzern erleichtern, ihre jeweiligen Aktivitäten mit anderen zu teilen, während sie eine Statusmeldung verfassen. Die Funktion nutzt die integrierten Mikrofone sowie die Musik-Apps von Mobilgeräten und ist unter Android und iOS, aber zunächst nur in den USA verfügbar.
„Wenn Sie mitteilen wollen, dass Sie Ihren Lieblingssong von Beyoncé hören oder sich die Staffelpremiere von Game of Thrones ansehen, dann können Sie das schnell und einfach machen – ohne zu tippen“, schreibt Facebook-Manager Aryeh Selekman in einem Blogeintrag. Mehrmals betont er, dass die Funktion optional und jederzeit zu deaktivieren sei. „Wenn das Feature eine Entsprechung findet, dann können Sie sich entscheiden, den Song, die TV-Show oder den Film Ihrer Meldung hinzuzufügen. Wie bei jedem Beitrag entscheiden Sie, wer es sehen kann.“
„Wir können Hintergrundgeräusche und Unterhaltungen nicht identifizieren“, sagt die App an, bevor der Nutzer das Feature aktiviert. „Klänge werden nur benutzt, um Übereinstimmungen zu erkennen, und werden niemals gespeichert.“ In den Lauschmodus soll die Anwendung nur wechseln, während der Nutzer eine Statusmeldung verfasst.
The Verge berichtet nach einem kurzen Test, dass das Feature Songs, Filme und TV-Sendungen innerhalb von weniger als fünf Sekunden zu erkennen vermochte. Als ernsthafte Konkurrenz zu einschlägigen Apps wie Shazam oder Soundhound sei der Dienst aber noch lange nicht zu sehen, da Facebook derzeit nur mit 160 Fernsehsendern in den USA abgleichen und weit weniger Songs als die Rivalen erkennen kann.
Wenn die Nutzer ihren Musikkonsum teilen, können die Freunde 30 Sekunden lang in den jeweiligen Song hineinhören – das Social Network arbeitet dafür mit Spotify, Rdio und Deezer zusammen. Spielt ein Film oder eine TV-Show im Hintergrund, wird der Status um einen Link zur entsprechenden Facebook-Seite ergänzt.
Facebook erklärt, seine Nutzer mit dem neuen Feature zu häufigeren Statusnachrichten bewegen zu wollen. „Wir wollen den Menschen helfen, bessere Geschichten zu erzählen“, so Aryeh Selekman. Vor allem aber bezweckt Facebook mit der neuen Funktion offensichtlich, noch mehr Informationen über seine Nutzer gewinnen und gezieltere Werbung einblenden zu können.
Während sich Vertreter der Werbebranche gegenüber dem Wall Street Journal wohlwollend äußerten, bleibt James Steyer von der Verbraucherschutzorganisation Common Sense Media skeptisch, die sich vor allem für die Belange von Kindern und Familien einsetzt. „Das sind keine harmlosen kleinen Hilfsmittel“, sagte er. „Tatsächlich enthüllt jede kleine Datenmenge, die durch die Berührung einer Taste oder eines Buttons entsteht, viele Einzelheiten über Nutzer und insbesondere junge Nutzer. Das kann Konsequenzen über Jahre hinweg haben.“
[mit Material von Dara Kerr, News.com]
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