Die sogenannten „Aktiven Ecken“, die in die Cinnamon-Variante von Mint integriert sind, erfreuen sich unter Linux-Usern seit einiger Zeit zunehmender Beliebtheit. Im Rahmen einer größeren Distribution wurde das Feature erstmals mit Gnome 3 veröffentlicht. Und natürlich ist die Funktion auch aus Windows 8 und OS X bekannt.
Das Konzept dahinter ist sehr simpel: Der Nutzer klickt mit der Maus auf eine der vier Ecken des Bildschirms, wodurch eine bestimmte Aktion ausgelöst wird. In dem Kontext ist vor allem die flexible Implementierung des Features im Cinnamon-Desktop interessant.
Der Bildschirm für die Konfiguration der Aktiven Ecken findet sich in den Systemeinstellungen. Zu diesen gelangt man entweder durch Rechtsklick auf die Taskleiste und einen anschließenden Klick auf den Kontextmenüeintrag „Alle Einstellungen“ oder über den Bereich „Einstellungen“ im Startmenü von Mint.
Jede der hier gezeigten Ecken ist mit einer gewissen Aktion verknüpft. Standardmäßig ist allerdings keine davon aktiv, sodass viele User überhaupt nicht wissen, dass diese Funktionalität in Cinnamon existiert. Aktive Ecken sind im Konfigurationsbildschirm nur dann aktiv, wenn sich der farbig unterlegte Bereich grün färbt. Ist sie nicht aktiv, wird der Bereich dagegen rötlich dargestellt.
Die Aktionen, die mit den jeweiligen Ecken verknüpft sind, können individuell konfiguriert werden. Daher muss der Mauscursor lediglich zur jeweiligen Ecke hin bewegt und darauf geklickt werden, um eine bestimmte Aktion zu initiieren. Tut man nichts dergleichen, bleibt die Ecke inaktiv.
Der Nutzer hat die Wahl zwischen vier verschiedenen Aktionen, die mit jeder beliebigen Ecke verknüpft werden können:
Allerdings muss nicht jede Ecke notwendigerweise mit einer anderen Aktion verknüpft sein. Dieselbe Aktion lässt sich auch mehreren Ecken zuweisen. Beispielsweise können die beiden oberen Ecken für das Anzeigen respektive Auswählen der Arbeitsumgebungen verwendet werden, während die beiden unteren Ecken dann für das Anzeigen beziehungweise Auswählen der Fenster genutzt werden.
Viele Anwender nutzen bei der Taskleiste die automatische Ausblendfunktion, sodass diese nicht stört, wenn sie gerade nicht benötigt wird. Das hat allerdings auch Einfluss auf die jeweilige Funktionalität der unteren Aktiven Ecken, die durch die Taskleiste überlagert werden können, wenn der Nutzer mit dem Mauscursor in den Einblendbereich der Taskleiste gelangt.
Als Gegenmaßnahme kann man für die jeweilige Ecke zunächst „Symbol Sichtbar“ anwählen und sie somit aktivieren. Das anschließend auftauchende Icon überlagert dann die Taskleiste, sodass sich die gewünschte Aktion in der entsprechenden Bildschirmecke ausführen lässt. Dadurch wird der unmittelbare Bereich rund um das Symbol zur Klickoberfläche für die Aktive Ecke und die Taskleiste bleibt verborgen, obwohl der Mauszeiger in deren Einblendbereich gerät.
Zusätzlich kann der Nutzer auch die Option „Überfahren aktiviert“ anwählen, sodass die oberste Spitze der Ecke zu deren Aktivierungspunkt wird und die Taskleiste dabei ebenso unsichtbar bleibt. Dies lässt sich testen, indem man den Mauszeiger solange in Richtung Bildschirmrand zieht, bis er die Eckenspitze trifft. Wird derselbe Schritt durchgeführt, wenn nur die „Symbol-Sichtbar“-Option aktiviert ist, zeigt sich die Taskleiste hingegen dem Nutzer.
Aus Sicht der Programmierer ist es sicherlich beeindruckend, dass es den Mint-Entwicklern gelungen ist, all diese Funktionen derart logisch zu implementieren. Aus der Nutzerspektive heraus ist es dennoch schwer vorstellbar, dass diese die Aktiven Ecken im Zusammenspiel mit der automatischen Ausblendfunktion der Taskleiste verwenden.
ZDNet hat überdies getestet, wie sich die Aktive-Ecken-Funktion in Kombination mit multiplen Displays verhält. Hier bleibt zunächst festzustellen, dass das Feature ausschließlich auf dem primären Bildschirm genutzt werden kann.
Aktiviert man die „Überfahren“-Option für eine beliebige Bildschirmecke, die entsprechend an den zweiten Screen angrenzt, und zieht den Cursor wie gewohnt in Richtung der Aktiven Ecke, wird dies in der Regel nicht die zugehörige Aktion auslösen, sondern lediglich den Mauszeiger auf das andere Display verschieben.
In der ZDNet-Testumgebung wurde ein Notebook-Display mit einem externen Monitor kombiniert. Während ersteres mit 1280 mal 800 Bildpunkten auflöste, wurde die Auflösung des externen Displays auf 1920 mal 1080 Pixel eingestellt. Dies erklärt in untenstehendem Screenshot auch den Größenunterschied sowie die schwarze Fläche im linken Bildschirmausschnitt. Zudem erkennt man auf diesem bei genauerem Hinsehen in den entsprechenden Winkeln auch die vier „Aktive-Ecken“-Symbole, die sich auf das externe Display verschieben, wenn man dieses als primären Monitor angibt.
Bei der oben gezeigten Bildschirmaufteilung (Notebook-Display als primärer Monitor) gestaltet es sich mitunter jedoch schwierig, die beiden Aktiven Ecken auf der rechten Seite des Notebook-Bildschirms auszulösen, da sich der Mauszeiger wie bereits erwähnt automatisch auf den zweiten Screen verschieben kann.
Was passiert jedoch, wenn die eigentlichen Funktionen der Aktiven Ecken trotz der Verwendung mehrerer Displays ausgelöst werden? Aktiviert man etwa die Funktion „Alle Arbeitsflächen anzeigen“, werden die Workspaces, wie unten dargestellt, vollständig auf dem primären Bildschirm angezeigt. (Mit der +-Schaltfläche am rechten Bildschirmrand lassen sich im Übrigen weitere Arbeitsflächen hinzufügen.)
Entscheidet man sich jedoch für die Funktion „Alle Fenster anzeigen“, werden die Fenster dagegen auf beide Bildschirme verteilt – wie im nachstehenden Screenshot veranschaulicht wird:
Wählt der Nutzer dann ein beliebiges dieser Fenster aus, kehrt er damit wieder in die reguläre Ansicht zurück. Will der Anwender den „Alle-Fenster-anzeigen“-Modus hingegen verlassen, ohne ein aktives Fenster nutzen zu müssen, etwa wenn er versehentlich eine Aktive Ecke ausgelöst hat, so muss er entweder noch einmal auf jene Ecke klicken oder aber die Escape-Taste betätigen. Das simple Anklicken des Hintergrunds reicht hier nicht aus.
Was das Feature „Schreibtisch anzeigen“ betrifft, so ist dessen Funktionsprinzip äquivalent zur entsprechenden Option in der Cinnamon- oder Windows-Taskleiste. Es minimiert simultan alle offenen Fenster und stellt sie wieder her, wenn die Funktion entsprechend erneut aktiviert wird. Der vorherige Zustand der Fenster bleibt dabei erhalten – das Feature öffnet lediglich die Fenster, die bereits offen waren. Die Fenster, die zuvor manuell minimiert wurden, bleiben auch in diesem Zustand.
Im Hinblick auf die Option „Führe einen Befehl aus“ gilt es zu beachten, dass für die auszuführenden Kommandos ein Programm mit einer grafischen Benutzeroberfläche benötigt wird – etwa Gnome Terminal. Eine Shell wie zum Beispiel Bash kann hingegen nicht genutzt werden. Einen schnellen und einfachen Zugang zu einem Browser erhält, wer über das Terminal etwa den Befehl „firefox“ eingibt.
Die „Aktive-Ecken“-Funktion ist hinsichtlich ihrer Bedienung nicht sonderlich kompliziert und überdies flexibel handhabbar und konfigurierbar. Gewöhnungsbedürftig ist dagegen der Einsatz des Features unter Verwendung mehrerer Bildschirme. Bezüglich der Konfiguration der Aktiven Ecken empfiehlt ZDNet, die beiden oberen Bildschirmecken mit den Arbeitsflächen und den Fenstern zu belegen. Die Anzeige des Desktops kann hingegen die linke untere Ecke übernehmen, während die rechte beispielsweise Gnome Terminal ausführt.
[Mit Material von J.A. Watson, ZDNet.com]
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