Bericht: Peking drängt chinesische Banken zur Stilllegung von IBM-Servern

Die chinesische Regierung drängt die Banken des Landes offenbar dazu, High-End-Server von IBM durch chinesische Modelle zu ersetzen. Wie Bloomberg unter Berufung auf „mit der Sache vertraute Personen“ berichtet, prüfen die Chinesische Volksbank sowie andere Regierungseinrichtungen, inklusive des Finanzministeriums, ob der Einsatz von IBM-Servern bei Handels- und Geschäftsbanken des Landes Chinas Finanzsicherheit gefährdet.

Sollte Peking die Banken tatsächlich angewiesen haben, Server des US-Herstellers stillzulegen und zu ersetzen, könnte dies die schwierige Beziehung zwischen beiden Ländern weiter belasten. Schon vergangene Woche war es zu öffentlichen Streitigkeiten zwischen China und den USA gekommen, nachdem das US-Justizministerium Strafanzeige gegen fünf chinesiche Militärangehörige wegen angeblicher Hackerangriffe auf US-Netzwerke gestellt hatte. Peking wies jegliche Vorwürfe zurück. Es reagierte auf die Anklage, indem es die USA selbst der Heuchelei und Cyberspionage gegen chinesische Politiker, Unternehmen und Einzelpersonen bezichtigte und die Vereinigten Staaten aufforderte, die Klagen fallen zu lassen.

Zugleich kündigte China an, es werde in dem Land operierende Technikfirmen eingehend überprüfen, um mögliche Verstöße gegen die nationale Sicherheit aufzudecken. Der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge zielt die Prüfung darauf ab, zu verhindern, dass ausländische Anbieter ihre Produkte dazu ausnutzen, die Systeme ihrer Kunden illegal zu kontrollieren, zu stören oder auszuschalten.

„Lange Zeit haben Regierungen und Unternehmen einiger Länder in großem Umfang heikle Informationen gesammelt, indem sie ihr Monopol am Markt und auf technologischer Seite nutzten“, sagte ein Sprecher des Chinese State Internet Information Office. „Sie unterminieren nicht nur die Interessen ihrer Kunden, sondern bedrohen auch die Cybersicherheit anderer Staaten.“

Zuletzt untersagte die chinesiche Regierung bereits den Einsatz von Microsofts aktuellem Betriebssystem Windows 8 auf allen Regierungsrechnern. Als Zweck der Maßnahme führte sie eine Verbesserung der Sicherheit an. Allerdings stand die Entscheidung angeblich nicht in direktem Zusammenhang mit den jüngsten Streitigkeiten.

[mit Material von Leon Spencer, ZDNet.com]

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ZDNet.de Redaktion

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