Facebook hat die Europäische Kommission gebeten, die geplante Milliarden-Dollar-Übernahme von WhatsApp unter wettbewerbsrechtlichen Gesichtspunkten zu prüfen. Wie das Wall Street Journal berichtet, wurden die EU-Mitgliedsstaaten über Facebooks Anfrage informiert. Wahrscheinlich verspricht sich das Social Network von dem eher ungewöhnlichen Schritt, separaten Prüfverfahren in den einzelnen Ländern zu entgehen.
Auch wenn Telekommunikationskonzerne die Akquisition kritisch sehen, angesichts der dominanten Position die Facebook dadurch im Messaging-Bereich erlangt und die ihre SMS-Umsätze bedroht, ist laut WSJ nicht sicher, dass Facebooks Anfrage wirklich zu einer vollständigen Untersuchung führen wird. Eine EU-weite Prüfung kommt nur infrage, wenn die Regulierungsbehörden mindestens dreier Mitgliedsstaaten eine lokale Untersuchung durchführen wollen.
Weder Facebook selbst noch die EU-Wettbewerbskommission wollten sich zu dem Bericht äußern.
Die im Februar angekündigte Akquisition von WhatsApp durch Facebook für insgesamt 19 Milliarden Dollar ist die bisher größte des Social Network und jedes anderen Technikunternehmens in der jüngeren Vergangenheit. Facebook will damit sein eigenes Messaging-Angebot ausbauen und sein Nutzerwachstum erhöhen. Ende Februar hatte WhatsApp laut Facebook 450 Millionen Nutzer weltweit. Trotz einer wahrscheinlichen Integration der WhatsApp-Technik in Facebooks eigene Dienste, soll der Messenger weiterhin als eigenständige Geschäftseinheit fungieren.
Die US-Handelskommission Federal Trade Commission (FTC) hat die Akquisition laut Reuters schon geprüft und genehmigt. Allerdings warnte die FTC beide Firmen vergangenen Monat, dass sie „ihre Verpflichtungen zum Schutz der Privatssphäre ihrer Nutzer“ einhalten müssten.
Nach Unterlagen, die Facebook bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht hat, wird der Abschluss der Transaktion für August erwartet.
[mit Material von Jo Best, ZDNet.com]
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