Crowdfunding-Rekord: Protonet erzielt mehr als eine Million Euro

Innerhalb von 90 Minuten hat das Hamburger Start-up Protonet auf der Crowdfunding-Plattform Seedmatch rund 750.000 Euro eingesammelt. Damit hat es viel beachtete Kickstarter-Projekte wie Pebble und Oculus VR in den Schatten gestellt. Inzwischen liegt die Investitionssumme bei fast 1,2 Millionen Euro. Damit fehlen zum Erreichen zum Funding-Ziel, das die Firma von ursprünglich 500.000 auf 1,5 Millionen erhöht hat, gut 300.000 Euro. Die Crowdfunding-Kampagne läuft allerdings auch noch 60 Tage.

Protonet hat eine als Personal Cloud Server bezeichnete Box entwickelt und bereits produziert. Zielgruppe für das neue, Maya genannte Produkt sind Kleinstunternehmen und Selbständige, ihnen verspricht das Hamburger Start-up den „einfachsten Server der Welt“. Bereits im vergangenen Jahr hatte Protonet bei der Finanzierung seiner ersten Server-Modelle „Carla“ und „Carlita“, einen beachtlichen Erfolg gefeiert. Das neue, mit einem Preis von 1199 Euro deutlich günstigere Modell „Maya“ soll es Kleinstunternehmen und Selbständigen, ersparen, auf die Cloud mit all ihren Nachteilen ausweichen zu müssen.

Mit den Protonet-Servern lässt sich wie mit Cloud-Angeboten arbeiten, die Daten liegen aber im eigenen Büro. Ähnliche Konzepte haben auch schon klassische IT-Hersteller wie Western Digital oder D-Link erdacht und vermarktet. Der große Vorteil gegenüber solchen Angeboten, die sich aus mehreren Komponenten zusammensetzen, ist bei Protonet die einfache Bedienbarkeit. Der Hersteller verspricht eine kinderleichte Inbetriebnahme, Nutzung und Wartung. Eigene IT-Kenntnisse oder teure IT-Dienstleister seien nicht erforderlich.

Außerdem hat Protonet auf die Box eine Vielzahl von selbstentwickelten Anwendungen draufgepackt. Damit können auch technisch wenig versierte Nutzer zum Beispiel freien Mitarbeiter geregelten Zugriff auf Daten geben, Kunden auf für sie relevante Daten Zugriff gewähren oder diese Daten ähnlich wie bei Cloud-Speicherdiensten zur Verfügung stellen. Auch untereinander zu kommunizieren und rudimentäres Projektmanagement zu betreiben ist damit möglich. Besonders die Kollaborationfunktionen sollen in den kommenden Wochen ausgebaut werden.

Das nächste Modell „Maya“ arbeitet mit einem Intel-Celeron-Prozessor und acht GByte RAM. Es kann mit bis zu einem TByte Speicher ausgerüstet werden. Maya richtet sich an Firmen mit bis zu 15 Mitarbeitern. Die weiterhin erhältlichen, früher vorgestellten Modelle „Carla“ und „Carlita“ sprechen dagegen Organisationen mit bis zu 50 respektive 30 Mitarbeitern an. Updates liefert der Hersteller für alle Modelle kostenlos.

Update 5.6.2014 7:09 Uhr

Das Investitionsziel in Höhe von 1,5 Millionen Euro ist erreicht. Die Summe stammt von insgesamt 1047 Investoren.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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