Das am Montag auf der World Wide Developers Conference vorgestellte neue Mac-Betriebssystem OS X 10.10 läuft auch auf gewöhnlichen PCs. Die Möglichkeit zur Ausführung von OS X mit Standard-PC-Komponenten besteht seit Apple 2005 auf die x86-Architektur gewechselt ist. Allerdings bedarf es eines Bootloaders, der eine Mac-spezifische EFI-Emulation enthält und einer Kernel-Erweiterung für den System Management Controller (SMC). Die EFI-Emulation wurde von dem russischen Entwickler mit dem Codenamen netkas bereits vor einigen Jahren vorgestellt, ebenso die nötige Kernel-Extension fakesmc.kext.
Mit OS X 10.10 setzt Apple für das Laden von Kernel-Erweiterungen allerdings eine gültige Signierung voraus, die das Laden einer nichtsignierten Extension verhindert. Apple selbst hat auf der Entwicklerkonferenz allerdings bekannt gegeben, wie man diesen neuen Schutzmechanismus umgeht. Im Bootloader muss lediglich der Parameter kext-dev-mode=1 übergeben werden. Mit dieser Einstellung können auch unsignierte Treiber geladen werden. Zusätzlich sind für den Start auf einem PC weitere Maßnahmen nötig, die im Forum von Insanelymac näher beschrieben sind.
Das Projekt, OS X auf x86-Hardware zum Laufen zu bringen, ist unter der Bezeichnung OSx86 bekannt. Mit OS X betriebene PCs werden als Hackintosh bezeichnet. Die aus der Community entstandenen Entwicklungen werden zum Teil auch von professionellen Virtualisierungsanbietern genutzt. Parallels führt in seinen Lizenzenbstimmungen den OSx86-Bootloader Chameleon auf, den es für seine Virtualiserungslösung Paralllels Desktop nutzt. Apple hatte 2007 die Virtualisierung von Mac OS X Server erlaubt.
Die Endnutzer-Lizenzbestimmungen von OS X erlauben allerdings nur eine Installation von OS X auf Apple-Hardware. In den USA hat sich Apple erfolgreich gegen die Firma Psystar gewehrt, die Apple-Klone angeboten hatte. Nicht bekannt ist, ob der Mac-Hersteller auch gegen End-User juristisch vorgegangen ist.
OS X 10.10 Yosemite macht auch auf einem Hackintosh eine gute Figur (Screenshot ZDNet.de)
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