Amazon will demnächst offenbar einen Bezahldienst nach Vorbild von Paypal anbieten, bei dem es als Vermittler zwischen Kunden und Firmen mit abobasierten Bezahloptionen agiert. Wie Reuters unter Berufung auf Tom Taylor, Vice President für Verkäufer-Services bei Amazon, berichtet, ist dies Teil der Strategie, „dort zu expandieren, wo die Leute glauben, dass Amazon ihnen helfen könnte“.
Dem Bericht zufolge verfolgt Amazon fast den identischen Ansatz wie Paypal. Kunden, die bereits ihre Kreditkartendaten bei Amazon gespeichert haben – zuletzt 240 Millionen – werden auf Websites einen Amazon-Button finden, über den sie die Bezahlung abwickeln können. Der Betrag wird dann von der hinterlegten Kreditkarte abgebucht und die Transaktion damit beendet. Wie Paypal erhebt der Online-Händler für jede Transaktion eine Gebühr.
Amazon hat den Bezahldienst laut Reuters schon bei einigen Start-ups getestet. Der Hauptfokus liegt dabei auf einem abobasierten Bezahlsystem, wie es beispielsweise Musikdienste anbieten. Rein technisch könnte das Unternehmen seinen neuen Service aber auch anderweitig einsetzen.
Um das Bezahlsystem auf den Weg zu bringen, muss Amazon sich mit Firmen zusammentun, die solche Transaktionen akzeptieren. Bisher ist unklar, wie viele Partner es schon für sich gewinnen konnte.
Der bevorstehende Start des Amazon-Bezahldiensts dürfte eine schlechte Nachricht für die Ebay-Tochter Paypal sein. Zahlreiche Websites und Firmen weltweit bieten derzeit eine Bezahloption via Paypal an. Künftig könnten sie sich stattdessen für den Amazon-Service entscheiden.
Kunden und Händler dürften jedoch von dem neuen Angebot profitieren. Indem sie einen Paypal- oder Amazon-Bezahl-Button in ihre Website einbinden, könnten sonst unbekannte Händler ihren Kunden ein wenig mehr Sicherheit geben, die ihre Kreditkartendaten keiner unbekannten unbekannten Firma anvertrauen wollen.
[mit Material von Don Reisinger, News.com]
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