Die ausgewählten Kunden, die bereits das CyanogenMod-Smartphone OnePlus One bestellen konnten, werden wohl noch etwas länger darauf warten müssen. Der für Ende Mai vorgesehene Auslieferungsstart hat sich aufgrund eines notwendigen größeren Software-Updates verzögert, wie der Hersteller Vorbestellern mit Einladung per E-Mail mitteilte.
Wann genau das OnePlus One geliefert wird, kann das Unternehmen aktuell nicht sagen. Einem Reddit-Post des CynogenMod-Moderators Ciwrl zufolge hängen die Software-Probleme mit der jüngsten OpenSSL-Schwachstelle zusammen. Die CyanogenMod-Entwickler wollen das kritische Sicherheitsupdate noch integrieren, bevor das Android-Smartphone freigegeben wird.
„Es ist richtig, dass es in letzter Minute einen neuen Build gegeben hat. Eine neue Version bedeutet, dass die gesamte Firmware neu zertifiziert werden muss, aber wir glauben, dass die Vorteile in Bezug auf die Sicherheit die Verzögerung aufwiegen“, so Ciwrl.
Das OnePlus One ist das erste Gerät des von dem ehemaligen Oppo-Manager Pete Lau gegründeten Start-ups OnePlus. Das Smartphone ist schon ab 269 Euro erhältlich, kommt aber mit einer Hardware, die mit deutlich teureren High-End-Smartphones wie dem HTC One M8, Samsung Galaxy S5 oder Sony Xperia Z2 mithalten kann.
Als Betriebssystem nutzt das OnePlus One CyanogenMod 11S auf Basis von Android 4.4.2. Die Ausstattung umfasst 3 GByte RAM, eine 2,5 GHz schnelle Snapdragon-801-CPU, eine 13-Megapixel-Kamera und einen fest verbauten 3100-mAh-Akku. Trotz des 5,5 Zoll großen Displays mit Full-HD-Auflösung und IPS-Technik soll das Smartphone nicht größer als das Sony Xperia Z1 sein, das nur über einen 5 Zoll großen Bildschirm verfügt. Der Speicher kann wegen des fehlenden SD-Card-Slots nicht erweitert werden. Das OnePlus One steckt in einem Gehäuse aus Magnesium, wobei die Rückseite aus einer Cashewnuss-Schale besteht. Für die Individualisierung des Geräts plant OnePlus, Modelle aus Holz, Jeansstoff oder Kevlar anzubieten. Das Gewicht des Smartphones beträgt 163 Gramm.
Nach Angaben des Herstellers unterstützt das One zwar LTE, funkt aber nicht in dem vor allem im ländlichen Raum genutzten 800-MHz-Band. Allerdings ist dieser Nachteil angesichts der gebotenen Bandbreite von 50 MBit/s im Vergleich zu den mit HSDPA maximal erzielbaren 42 MBit/s als gering einzustufen. In Städten verwenden die Provider die 100-MBit-fähigen 1800- und 2600-MHz-Bänder, sodass das One hier keinen Nachteil gegenüber dem Mitbewerb aufweist.
Die 13-Megapixel-Kamera stammt von Sony. Hierbei handelt es sich um das Modell Sony Exmor IMX214, das über sechs Linsen verfügt. Ob sie gegenüber dem im Samsung Galaxy S5 verbauten Modell mit fünf Linsen bessere Fotos liefert, bleibt abzuwarten. Zumindest ist die Blende im OnePlus mit 2.0 lichtdurchlässiger als die im Galaxy S5 mit 2.2.
Gegenüber dem Mitbewerb dürften Anwender neben dem Preis auch das verwendete Betriebssystem zu schätzen wissen. Anders als die großen Hersteller ist CyanogenMod dafür bekannt, Betriebssystem-Updates schnell bereitzustellen, sodass man nicht Monate warten muss, um die neuesten Android-Features nutzen zu können. Ähnlich verhält es sich mit den von Google vertriebenen Nexus-Geräten, die allerdings nur 18 Monate mit Updates versorgt werden. Im Unterschied dazu unterstützt CyanogenMod die Geräte deutlich länger. Laut OnePlus soll es für das One mindestens zwei Jahre lang Updates geben.
Ab Ende Juni sollen die für einen Kauf des CyanogenMod-Smartphones benötigten Einladungen ohne große Mühe für jeden Interessenten erhältlich sein.
[mit Material von Christian Schartel, CNET.de]
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