Amazon hat seinen erwarteten Musik-Streaming-Dienst unter dem Namen Prime Music gestartet. In den USA können Prime-Abonnenten ab sofort zeitlich unbegrenzt und werbefrei auf über eine Million Songs zugreifen und sie auch offline abspielen. In Deutschland ist der neue Service noch nicht verfügbar.
Ähnlich wie bei Prime Instant Video, dem Video-on-Demand-Angebot von Amazon, das am 26. Februar an den Start ging, steht den Prime-Mitgliedern auch bei Prime Music nicht das volle Angebot zur Verfügung, sondern eine seitens der Label beschränkte Auswahl an Songs und Alben. Daher kann das Prime-Angebot beim Umfang nicht mit anderen Musik-Streaming-Diensten wie Spotify oder dem bald zu Apple gehörenden Beats Music mithalten. Sie bieten jeweils mehr als 20 Millionen Musikstücke an und damit rund 20-mal so viele wie Prime Music.
„Viele dieser Dienste bieten mehr Musik, als die Leute jemals hören werden“, wiegelt jedoch Amazons Vice President of Worlwide Digital Music Steve Boom ab. „Die Leute zahlen für jede Menge Musik, die sie niemals anhören werden.“ Die Zahl der Songs in einem Katalog sei Augenwischerei, so Boom. Von den knapp 30 Millionen Titeln in Amazons Musik-Download-Angebot sei ein „erheblicher“ Teil niemals heruntergeladen worden.
Der Amazon-Katalog umfasst lediglich Lieder von zwei der drei großen Plattenfirmen, Sony Music Entertainment und Warner Music Group, sowie mehrerer unabhängiger Labels. Die weltgrößte Musikfirma Universal ist hingegen nicht mit an Bord. Außerdem sieht Amazons Deal mit den Labels vor, dass es nicht alle neuen Hits sofort anbieten kann. Die Wartezeit soll aber maximal sechs Monate betragen.
Prime-Music-Nutzer können auf hunderte, von Musikexperten zusammengestellte Wiedergabelisten zugreifen, die nach Künstler („Pinks Top Songs“), Genre („50 Great R&B Slow Jams“), Stimmung („Pop to Make You Feel Better“) oder Aktivität („Rock for Runners“) sortiert sind. Außerdem haben sie die Möglichkeit, eigene Playlists zu erstellen und Titel auf ein Mobilgerät herunterzuladen. Dafür steht die jüngste Amazon-Music-App für iOS und Android zur Verfügung sowie Desktop-Clients für Windows und Mac OS. Für seine Kindle-Fire-HD-Geräte verteilt Amazon das Update automatisch Over-the-Air.
Aufgrund der Einschränkungen seines Musikangebots erscheint es fraglich, ob Amazon allein damit wie erhofft neue Prime-Mitglieder gewinnen kann. Der große Vorteil des Onlinehändlers ist jedoch das Paket aus unterschiedlichen Diensten und Angeboten, das es Abonnenten zu einem relativ günstigen Jahrespreis von 99 Dollar bietet. Beats Music berechnet für eine Jahresmitgliedschaft beispielsweise denselben Preis, aber eben nur für Musikstreaming.
Musik ist im Prime-Portfolio somit das süße Sahnehäubchen auf dem großen Kuchenstück, zu dem bereits Filme und TV-Shows über Instant-Video, eBooks aus der eigenen Bücherei für die beliebten Kindle-Reader und die kostenlose Lieferung am nächsten Tag zählen – das übrigens mit neun Jahren dienstälteste Prime-Feature. Amazon hat so inzwischen über 20 Millionen Prime-Mitglieder rekrutiert.
Viele in der Musikindustrie setzen große Hoffnungen ins Streaming-Geschäft. So gingen beispielsweise im ersten Quartal dieses Jahres laut eines Berichts von Billboard mit Bezug auf Nielsen-Zahlen die CD-Verkäufe um 12,5 Prozent zurück, während der Streaming-Anteil dagegen um 34,7 Prozent stieg.
[mit Material von Joan E. Solsman, News.com]
Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.
Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.
Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…
Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…
Beim Online-Gaming kommt es nicht nur auf das eigene Können an. Auch die technischen Voraussetzungen…
Fast jedes zweite Unternehmen bietet keinerlei Schulungen an. In den übrigen Betrieben profitieren oft nur…