Neuer Qualcomm-Chip verspricht besseren LTE-Empfang in Gebäuden

Qualcomm hat einen preisgünstigen LTE-Chip vorgestellt, den Gerätehersteller in ihre WLAN-Router integrieren können. Dadurch wären Netzbetreiber in der Lage, kleine LTE-Funkzellen zu schaffen, die den 4G-Empfang in Gebäuden verbessern helfen.

Das System-on-a-Chip (SOC) FSM90xx ist Teil von Qualcomms „Small Cell“-Ansatz. Er sieht vor, dass die großen Provider ihre Netzabdeckung durch lokal installierte Femtozellen, Picozellen oder Mikrozellen erweitern. Der neue Chip stellt laut Qualcomm einen bedeutenden Durchbruch in dieser Technologie dar, weil er die LTE-Zellengröße so weit verkleinert, dass die Zelle zur Abdeckung in Gebäuden oder der Nachbarschaft eingesetzt werden kann. Dadurch könnten Netzbetreiber ihr lizenziertes Funkspektrum effizienter einsetzen und die Abdeckung in Gebäuden verbessern.

Femtozellen setzen Provider schon länger für 3G innerhalb von Gebäuden ein. Dadurch erhöht sich die Sprachqualität für Nutzer, die zuvor nur ein schwaches Funksignal empfingen. Der FSM90xx bringt nun denselben Vorteil für Datendienste via LTE.

Er setze dies zudem auf eine kosteneffizientere Weise als vorherige Femtozellengenerationen um, sagt Puneet Sethi, Produktmanager für Qualcomm Atheros. „Dieses Produkt wurde dafür entwickelt, um Netzbetreibern zu helfen, Löcher in ihrer Funkabdeckung zu stopfen. Einer der großen Unterschiede ist, dass es diese Funktionalität in einem Formfaktor und mit einer Leistungscharakteristik liefert, die sich zur Integration in häuslichen Gateways eignet.“

Dies bedeutet Sethi zufolge, dass die Technik für die kleinen LTE-Funkzellen in Produkte eingebaut werden kann, die auch WLAN-Zugang bieten. Das sei entscheidend, weil kleine Firmen oder Privatkunden mit bestimmten Geräten auch über WLAN auf das Internet zugreifen möchten. Aufgrund möglicher Interferenzprobleme sei die Entwicklung eines Produkts zur parallelen Nutzung von LTE und WLAN nicht einfach gewesen.

Wahrscheinlich setzt Qualcomm für den FSM90xx Technologien von DesignArt ein. Den israelischen Mikrozellen-Spezialisten hatte es im August 2012 übernommen. Schon damals sah Qualcomm dessen Technik als ideale Ergänzung seiner Lösungen für WLAN-Netze, Ethernet und passive optische Netze.

[mit Material von Marguerite Reardon, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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