Microsofts Management denkt noch über die Möglichkeit nach, den persönlichen Assistenten Cortana auch unter Android und iOS verfügbar zu machen. Das erzählte Marcus Ash von der Windows Phone Group auf der Suchmaschinen-Marketing-Konferenz SMX Advanced. Geekwire und Search Engine Land haben die Aussage aufgegriffen.
Wörtlich sagte Ash auf Nachfrage: „Diesbezüglich kratzen wir uns noch am Kopf.“ Er und auch sein Kollege Ron Chambers aus der Applications and Services Group erwähnten das Problem, dass Microsoft Cortana unter fremden Betriebssystemen nicht so nahtlos einfügen könnte wie unter Windows Phone. Allerdings setze Microsoft zunehmend auf plattformübergreifende Dienste und Programme, sagte Chambers.
Microsoft ist sich den beiden Managern zufolge darüber klar, dass die Anwender erst überzeugt werden müssten, Cortana statt Siri oder auch Google Now zu nutzen, die beide fest ins jeweilige Mobilbetriebssystem integriert sind. Einen möglichen Termin für die Einführung erwähnten sie nicht.
Microsoft bietet derzeit Bing-Apps für Android und iOS an. Apple hat sich im Gegenzug zuletzt für Microsofts Suchtechnik geöffnet, so weit das im Rahmen seines bestehenden Abkommens mit Google möglich ist. Aber natürlich hat auch die Veröffentlichung von Office fürs iPad noch vor einer Touch-optimierten Windows-8-Version gezeigt, dass sich Microsofts Prioritäten geändert haben.
Als Nächstes wird Office für Android erwartet. Microsoft steht bei solchen Projekten aber regelmäßig vor der Frage, wie weit es zu gehen bereit ist und welche Kronjuwelen es lieber den eigenen Plattformen vorbehält. Cortana etwa wird möglicherweise kommendes Jahr mit dem Threshold genannten Release in Windows einziehen. Denkbar ist natürlich, dass Microsoft den Wert von Cortana zu erhöhen versucht, indem es möglichst viele Nutzer gewinnt – egal auf welcher Plattform.
Under den beiden Fremdbetriebssystemen für Smartphones dürfte Android die für Microsoft naheliegendere Option zu sein. Zum einen genießen App-Entwickler hier mehr Freiheiten, wie etwa Facebook Home zeigt – zum anderen hat Microsoft mit den Nokia-X-Modellen selbst Android-Smartphones im Programm.
Für deutschsprachige Nutzer ist die Frage übrigens nicht allzu dringlich: Zunächst versteht Cortana nur amerikanisches Englisch. Für Herbst 2014 sind eine chinesische und eine britische Version geplant. „Aber 2015 werden wir aggressiv in andere Märkte expandieren, darunter auch weitere Teile Asiens“, erklärte Microsoft Anfang April. Termine für einzelne Sprachen gibt es nicht. Auch die Wischtastatur Word Flow von Windows Phone 8.1 erhält erst nach und nach Lexika für andere Sprachen.
Der Name Cortana leitet sich von einer künstlichen Intelligenz in Microsofts Computerspiel Halo ab. Das Geschlecht des Assistenten definiert Microsoft – anders als Apple im Fall von Siri – nicht und verwendet auch nur einen Ring als Symbol. Genau wie Siri oder Google Now soll auch Cortana per Sprachsteuerung angefragte Informationen verfügbar machen – und darüber hinaus solche, nach denen der User zu fragen noch keine Zeit hatte, die aber für ihn relevant sind. Zudem erinnert es an anstehende Aufgaben und Termine.
[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]
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