Samsung stellt Fahrrad mit integrierter Elektronik vor

Samsung Italia hat ein Fahrrad mit eingebauter Elektronik vorgestellt. Es verfügt beispielsweise über eine nach hinten gerichtete Kamera, deren Bild sich auf einem am Lenker oder Vorbau montierten Smartphone anzeigen lässt.

Ein Foto der Projekt-Website zeigt ein auf dem Vorbau montiertes Phablet der Note-Reihe. Es dient der Steuerung der Elektronik. Das Samsung Smart Bike bringt laut Text eigene, im Rahmen versteckte Technik mit, darunter einen Akku, Funkanbindung (Wi-Fi, Bluetooth und Arduino), vier Laser-Projektoren und die erwähnte Kamera.

Die Laser dienen dazu, einen virtuellen Radstreifen auf die Fahrbahn zu projizieren. Dies soll andere Fahrzeuge zu erhöhtem Abstand auffordern. Außerdem heißt es, der Radfahrer sei so auch dann sichtbar, wenn er sich im toten Winkel befinde.

Das Konzept sieht zudem vor, die äußeren Bedingungen – etwa Tageszeit und Helligkeit – automatisch zu erfassen und etwa den Laser einzuschalten, wenn dies sinnvoll scheint. Außerdem könnten per GPS die täglichen Routen des Nutzers aufgezeichnet werden, sodass Behörden Statistiken bekämen, wo sich tatsächlich der Bau von Radwegen lohne.

Samsung Italia zufolge liegt das Hauptaugenmerk auf der Sicherheit. Laut der Statistikbehörde ISTAT (National Institute of Statistics) seien Fahrräder in Italien das unsicherste Verkehrsmittel. Der geschwungene Aluminiumrahmen eliminiere zudem „gefährliche Vibrationen“.

Aus der Praxis heraus lassen sich etliche Ideen des Konzepts allerdings leicht kritisieren. Beispielsweise hat die integrierte Rückwärtskamera wenige Vorteile gegenüber einem billigeren, ohne Strom funktionierenden Rückspiegel. Zudem beseitigt sie das Problem nicht, dass Autofahrer entgegen der Straßenverkehrsordnung zumeist das Abblenden unterlassen, wenn sie nachts einen Radfahrer vor sich bemerken. Das Smartphone am Lenker dürfte dann zur Taschenlampe mutieren – aber immerhin den Radfahrer weniger blenden als ein Rückspiegel.

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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