Die von Apple auf der WWDC erwähnte neue Programmierschnittstelle (API) in iOS 8 für die Kamera gibt Anwendungen vollständige manuelle Kontrolle etwa der Belichtungszeit, der ISO-Empfindlichkeit und des Weißabgleichs. Das hat eine nähere Untersuchung von Anandtech ergeben.
Die Standard-Kamera von iOS gibt Fotografen bisher nur sehr beschränkte Möglichkeiten an die Hand, selbst die Aufnahme zu justieren: High Dynamic Range lässt sich dort ein- und ausschalten und die Scharfstellung fixieren. Künftig werden Apps die vollständige Kontrolle übernehmen und die Einstellmöglichkeiten natürlich auch den Nutzern überlassen können. Apples eigene App erhält immerhin Optionen zur Justierung der Belichtungszeit.
Die Dokumentation erwähnt sogar eine Belichtungsreihenautomatik. Damit kann der Fotograf eine schnelle Sequenz von Bildern aufnehmen, bei denen jeweils ein Parameter variiert wird – etwa Belichtungskorrektur, Verschlusszeit oder ISO-Empfindlichkeit. Anschließend kann der User – oder ein Algorithmus der App – die beste auswählen. Belichtungsreihenautomatik ist auch die Grundlage für das bereits erwähnte High Dynamic Range (HDR) das Bildbereiche verschiedener Aufnahmen der Reihe zu einer optimal ausgeleuchteten kombiniert.
Apple hat außerdem auch eine Graukarten-Funktion für Entwickler geöffnet. Damit lässt sich der automatische Weißabgleich der Kamera umgehen. Der Beschreibung der AVCaptureDevice API zufolge liefert die Kamera Werte für Rot, Grün und Blau, um einen neutralen Weißpunkt zu berechnen.
Die API scheint jedoch keinen Zugriff auf Rohbilddaten zu geben – anders als auf manchen Nokia-Smartphones. Auch in Android scheint übrigens RAW-Support geplant. Was die API auch nicht anbietet, ist eine Verstellmöglichkeit für die Blende, was aber daran liegt, dass Smartphones grundsätzlich mit einer festen Blende kommen.
[mit Material von Lexy Savvides, News.com]
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