App-Developer GoodBarber betritt den deutschen Markt

Mit dem Eintritt in den deutschen Markt signalisiert der App-Entwickler GoodBarber, dass zu einem internationalen Anbieter geworden ist. Ein Rund-um-Service und die Nähe zum Kunden gehören laut Marketing-Managerin Katrina Bertacci zu den Vorteilen der Firma. Was den App-Entwickler von anderen Mitbewerbern unterscheidet und wie die Zukunftspläne aussehen, verrät Bertacci im Interview mit ZDNet.de.

App-Builder gibt es inzwischen sehr viele. Was unterscheidet GoodBarber von anderen Angeboten.

Ja, es ist wahr, es gibt jetzt viele App-Ersteller auf dem Markt. Wenn viele sich an denselben App-Ersteller wenden, lauft man Gefahr, dass viele Apps auf dem Markt gleich aussehen. Ein typisches Problem der Industrialisierung von Produkten ist, dass man den persönlichen Bezug verliert. GoodBarber strebt eine kundenindividuelle Massenproduktion an, das heißt, dass obwohl wir Apps in großen Mengen erstellen, wir auch eine hohe Anpassung ermöglichen, damit jede App sich von der Masse in den Stores hervorheben kann. Aus diesem Grund konzentrieren wir uns besonders auf das Design unserer Apps. Wie unser Slogan andeutet, bemühen wir uns die allerbesten „Beautiful Apps“ zu erstellen. Kunden können aus mehr als 100 atemberaubenden Vorlagen wählen, diese sind dann zu 100 Prozent für diejenigen anpassbar, die ihre App optimieren und ihr einen ganz eigenen Charakter geben möchten. GoodBarber ist nicht nur ein App-Ersteller, er ist ein 360º Rundumservice. Wir unterstützen unsere Kunden nach der Veröffentlichung der App mit aktuellen Statistiken, Diensten wie Push-Benachrichtigungen, Monetisierungsmöglichkeiten mit internen und externen Werbenetzwerken und einen immer verfügbaren Support für Fragen und Probleme.

Deutschland ist ein großer, aber auch heiß umkämpfter Markt. Jetzt richtet sich das Angebot von GoodBarber auch an deutsche Kunden. Warum jetzt oder anders gefragt, warum erst jetzt?

GoodBarber strebt an, international führender App-Ersteller zu werden. Wenn man nicht nach den Sternen greift, braucht man es gar nicht erst zu versuchen. ;) Wir wollen dieses Ziel erreichen, indem wir unseren Kunden so nah wie möglich sind und ihnen den bestmöglichen Dienst anbieten. Deshalb muss die Plattform in ihrer eigenen Sprache angeboten werden, ihr Ansprechpartner muss ihre Sprache sprechen und, noch wichtiger, ihre besonderen Bedürfnisse verstehen. In der Tat haben wir einen Country Manager für jedes Land in welchem wir anwesend sind.

GoodBarber hat sein Produkt in Deutschland etabliert, da es ein sehr interessanter Markt ist. Obwohl die Konkurrenz groß ist, ist der Markt auch jung und schnellwachsend. Wir haben bemerkt, dass immer mehr Deutsche unseren Dienst nutzen, also haben wir gedacht, ihnen eine “native“ Version davon anzubieten. Dass der Markt heiß umkämpft ist, ist für uns eine Herausforderung, unser Bestes zu tun.

iOS und Android dominieren den Markt bei mobilen Betriebssystemen. Unterstützt GoodBarber auch Blackberry und Windows Phone? Sind das dann native Apps oder basieren sie auf HTML5?

Da wir nicht viele Anfragen nach nativen Apps für Windows- und Blackberry-Geräte haben, konzentrieren wir uns auf die iOS und Android. Die Arbeit, die wir leisten müssten, um native Apps für Windows und Blackberry zu entwickeln, würden die Vorteile für uns und unsere Kunden weitaus übertreffen. Für diese Betriebssysteme bieten wir eine sehr hochwertige HTML5-Version an, worauf wir sehr stolz sind.

Welche Techniken unterstützt GoodBarber bei der Entwicklung von Apps, um sicherzustellen, dass sie auf unterschiedlichen Bildschirmgrößen funktionieren?

Unsere Entwickler prüfen jedes noch so kleine Detail des Designprozesses sehr sorgfältig, damit die Darstellung der Inhalte für alle Bildschirmgrößen optimiert wird. Wann immer eine neue Standardbildschirmgröße entworfen wird, reagieren wir so schnell wie möglich, um ein optimiertes Design dafür zu entwickeln.

Wie sehen die Angebote konkret aus? Wovon ist der Preis abhängig?

Wir sind fest von der Überlegenheit nativer Apps gegenüber Web Apps überzeugt. Ganz im Gegensatz zu einigen unserer Konkurrenten bieten wir native Apps in allen unseren Abonnements zu sehr wettbewerbsfähigen Preisen an. Unser Preis basiert überwiegend auf den verschiedenen zusätzlichen Eigenschaften. Für den Start eignet sich am besten unser Standardabo für 16 Euro, mit dem wir alle grundlegenden Eigenschaften anbieten, um eine attraktive und komplette App zu entwickeln. Wenn man aber noch einen Schritt weiter gehen will mit dem Design, oder die App bereits einige Zeit in den Stores ist und sich als erfolgreich erwiesen hat, wird ein ein Vollabo für 32 Euro benötigt. Dieses umfasst zusätzliche Supportleistungen wie detaillierte Statistiken und Monetisierungsmöglichkeiten. Seit kurzem sind wir mit einem Reseller-Angebot in das B2B-Geschäft eingestiegen. Es enthält spezifische Eigenschaften, die für Unternehmen zugeschnitten sind, wie die Möglichkeit, sogenannte White-Label-Apps zu erstellen und Rabatte zu erhalten, die auf der Anzahl der erstellten Apps basieren.

Mal angenommen, ich entscheide mich heute für GoodBarber als App-Entwickler. Wie lange muss ich auf die Fertigstellung der App warten?

Der ganze Prozess ist automatisiert. Wir haben eine sehr simple graphische Benutzeroberfläche gestaltet, damit auch diejenigen ohne Entwicklerkenntnisse eine App einfach erstellen können. In vier simplen Schritten führen wir den Kunden durch den Prozess einer App-Erstellung. So gelingt es den meisten in zwei bis drei Tagen, ein App zu erstellen. Falls man diese weiter personalisieren möchte, kann es etwas länger dauern. Deshalb bieten wir eine 30-tägige kostenlose Probezeit an, um Kunden zu ermöglichen, mit allen unseren Eigenschaften ein wenig herumzuspielen und GoodBarber gut kennenzulernen, bevor sie sich entscheiden.

Welchen Beitrag muss der Kunde für die App-Erstellung liefern? Nur RSS-Feeds?

Natürlich unterstützen wir RSS-Feeds aber es ist uns lieber wenn unsere Kunden unsere vorgegebenen Verbindungen zu den wichtigsten externen Quellen wie Youtube, Facebook, Instagram, WordPress und Blogger enutzen. Diesen sind dafür da, die Arbeit  für sie zu erledigen und die Darstellung der Inhalte auf mobilen Geräten zu optimieren. Natürlich funktionieren sie auch wenn man nicht mit einem Netz verbunden ist. Aber keine Angst, falls man die Quelle unter den Vorgegebenen nicht findet, kann man auf eine angepasste URL zugreifen oder einen vollständig neuen Feed schreiben.

Welche Arten von Apps bieten Sie an? Nachrichten-Apps, Collaboration-Apps, E-Commerce, Spiele?

Derzeit sind unsere Apps Content-Apps, das heißt, sie sind hauptsächlich an Journalisten, Blogger, Radio-Sender et cetera gerichtet. Die meisten unserer Apps sind tatsächlich Nachrichten-Apps. Der offensichtlich nächste Schritt für uns ist die Ausdehnung in den Geschäftsbereich. Hierfür wollen wir Features anbieten, die sich speziell an Unternehmen, Restaurants, Geschäfte richten. Bleiben Sie dran, denn es wird viele Neuigkeiten geben. Wir bieten keine Spiele-Apps an und werden es auch in die Zukunft nicht tun.

Nach den Veröffentlichungen von Edward Snowden über das massenhafte Ausspionieren seitens der Geheimdienste sind private wie professionelle Anwender besonders sensibel, wenn es um Datenschutz geht. Was tut Goodbarber, um das Bedürfnis seiner Kunden nach mehr Privatsphäre zu erfüllen?

Unser Server arbeitet mit WMaker, das seit 13 Jahren existiert. Von Anfang an war für unser Entwicklungssystem Sicherheit immer an erster Stelle. Wir haben eine sehr stabile Struktur aufgebaut und hatten noch nie Probleme mit Datenverlust. Da wir auch mit Banken arbeiten, werden regelmäßige IT-Sicherheitsaudits durchgeführt. Bis heute wurde noch nie eine Lücke in unserem System gefunden.

Letzte Frage: Sicher gibt es nicht viele Deutsche, die in Korsika bei einem App-Entwickler arbeiten. Wie kam es dazu?

Ich war ziemlich überrascht als ich herausfand, dass ein so junges und modernes und innovatives Tech-Unternehmen, sich auf der kleinen Insel Korsika befand, ich war sehr gespannt, mehr darüber zu erfahren. Sobald ich im Netz eine Anzeige über eine freie Stelle gesehen hatte, habe ich mich dafür beworben. Einmal weil ich das Unternehmen sehr interessant fand, aber ich muss auch zugeben, dass mich die Idee, auf einer Insel am Strand zu leben, verlockend war. Ich wollte auch immer gerne im Ausland arbeiten, um eine neue Kultur kennenzulernen. Ich bin immer viel gereist und bekomme nach einiger Zeit am selben Ort ein Verlangen nach Veränderung.

Das Durchschnittsalter hier ist um die 25 und das Personal stammt aus vielen Ländern. Die Vielfältigkeit der Mitarbeiter hilft uns, aufgeschlossen und kreativ zu sein. In GoodBarber hat man nicht das “kleine Insel“-Gefühl, sondern fühlt sich als Teil eines internationalen Unternehmens. Meiner Meinung nach kreiert diese Balance die perfekte Arbeitsatmosphäre.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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