Google will als Domain-Registrar tätig werden und bereitet den Dienst zunächst in einer Betaphase vor. Es hat damit begonnen, eine kleine Anzahl von Nutzern zu Google Domains einzuladen, während das Angebot noch in der Entwicklung ist.
Der Internetkonzern wendet sich damit gezielt an kleinere Firmen. „Unsere Recherchen haben erstaunlicherweise ergeben, dass 55 Prozent der kleinen Unternehmen noch immer über keine Website verfügen“, heißt es dazu auf der Google+-Seite Your Business. Eine Website gehöre zu den ersten Zielen, wenn Kunden Informationen über ein Unternehmen suchen. Deshalb habe Google über Möglichkeiten nachgedacht, um Geschäftsinhabern zu helfen, online erfolgreich zu sein. Der Ausgangspunkt jeder geschäftlichen Online-Präsenz sei eine Website – „und das beginnt mit einem Domain-Namen“.
Noch sind nicht alle Features von Google Domains ausgebaut. Die ersten Nutzer sollen aber schon die Gelegenheit bekommen, darüber Domains zu kaufen und zu transferieren. Ihr Feedback soll dabei helfen, das Finden, Kaufen, Übertragen und Verwalten einer Domain so einfach wie möglich zu gestalten.
Als Besonderheit stellt Google die optionale „private Registrierung“ ohne zusätzliche Kosten heraus, bei der persönliche Informationen wie Name, Adresse und weitere Kontaktinformationen nicht öffentlich gemacht werden. Mit im Paket enthalten sind außerdem 100 E-Mail-Adressen mit der eigenen Domain sowie bis zu 100 anpassbare Subdomains. Vorhandene Domains und Websites sollen einfach weiterzuleiten sein. Bei Google verwaltete Domains nutzen dieselben DNS-Server wie Googles übrige Dienste, was für eine schnelle und verlässliche Verbindung zur Website sorgen soll. Support will Google telefonisch und per E-Mail leisten, aber nicht am Wochenende.
Als jährliche Registrierungsgebühr führt Google Domains 12 Dollar an, was aber sicher nicht für beliebige Domain-Endungen gilt. Google hebt hervor, dass in den nächsten Jahren hunderte neuer Endungen wie .guru oder .photography verfügbar werden, und will so viele Optionen wie möglich anbieten. Es arbeitet außerdem mit Partnern wie Squarespace, Shopify, Wix und Weebly zusammen, die gegen Aufpreis besonders einfach zu nutzende Content-Management-Systeme anbieten.
Wenig Freude über die kommende Konkurrenz durch Google dürfte bei GoDaddy aufkommen, dem seit Kurzem auch in Deutschland aktiven amerikanischen Domain-Registrar und Webhoster. Dank seiner aggressiven Werbung verwaltet GoDaddy 57 Millionen Domains und hat in den USA einen führenden Marktanteil von über 30 Prozent. Es will mit einem geplanten Börsengang 100 Millionen Dollar erlösen, obwohl es seit Jahren rote Zahlen schreibt. Für das Jahr 2013 musste GoDaddy einen Nettoverlust von fast 200 Millionen Dollar bei einem Umsatz von 1,13 Milliarden Dollar melden.
[mit Material von Steven Musil, News.com]
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