Nach Microsofts Kommunikationsdienst Lync ist gestern auch Exchange Online ausgefallen. Zahlreiche Nutzer beschwerten sich unter anderem per Twitter darüber, dass sie keine E-Mails mehr erhielten. Insgesamt dauerte die Störung einem Bericht von Computerworld zufolge fast neun Stunden.
Exchange Online ist Microsofts gehosteter E-Mail-Dienst. Er ist als Standalone-Service und im Rahmen eines Office-365-Abonnements erhältlich. Dem Dashboard eines Nutzers zufolge begannen die Ausfälle vor 16 Uhr deutscher Zeit. In einer Statusmeldung hieß es zu dem Zeitpunkt, dass durch ein Problem nicht genug Kapazitäten für die Verbindung zu Exchange Online zur Verfügung ständen. „Ingenieure arbeiten aktiv an einer Lösung, um die Folgen zu beseitigen.“
Laut ZDNet-Bloggerin Mary Jo Foley waren Nutzer in den USA und auch Kanada betroffen. Einige Anwender hätten berichtet, ihre E-Mails kämen mit dem Vermerk „unzustellbar“ zurück. Ein Sprecher des Softwarekonzerns bestätigte dann gegen 20.30 Uhr deutscher Zeit die Störung.
Später teilte das Unternehmen mit, dass betroffene Kunden nicht in der Lage waren, Nachrichten über den Exchange Online Protection Service zu versenden und zu empfangen. „Das betraf eingehende Nachrichten von externen Absendern und auch das Senden an externe Empfänger.“
Im Office-365-Support-Forum erklärte ein Microsoft-Vertreter schließlich, der Dienst sei gegen Mitternacht wieder hergestellt worden. „Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass ein Teil der Netzwerk-Infrastruktur nur eingeschränkt zur Verfügung stand. Techniker haben Konfigurationsänderungen durchgeführt, um die Auswirkungen auf die Nutzer zu mindern“, zitiert Computerworld den Microsoft-Mitarbeiter David Zhang.
Lync Online war am Montag ebenfalls mehrere Stunden lang ausgefallen. Auch hier machte Microsoft „Infrastruktur-Probleme mit dem Netzwerk-Routing“ geltend.
Clouddienste – auch von Amazon, Apple, Google oder Salesforce – fallen immer wieder aus. Als Ursachen wurden schon gescheiterte Updates, ein Schalttag und Blitzeinschläge genannt. Eventuelle Entschädigungen für Kunden deckt gewöhnlich ein Service Level Agreement ab. Experten empfehlen als Gegenmittel Diversifizierung, also eine Online- oder Offline-Alternative bereitzuhalten, um weiterarbeiten zu können – was im Fall komplexer Software aus der Cloud leider nicht immer möglich ist.
[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]
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