Dell hat den Bau eines Supercomputers namens Wilkes für die britische Universität Cambridge abgeschlossen. Es ist der schnellste einer britischen Bildungseinrichtung und soll vor allem eingesetzt werden, um die Daten des weltgrößten Funkteleskops auszuwerten – des Square Kilometre Array (SKA), das gerade in Südafrika und Australien entsteht.
Bauherr und Hersteller reklamieren ökologische Nachhaltigkeit dank Frischluftkühlung für sich, auch wenn andere – etwa HP und IBM – Flüssigkühlung langfristig für effizienter halten. Jedenfalls liegt das System nun auf dem zweiten Platz des Index Green500 und kann somit für sich beanspruchen, der effizienteste luftgekühlte Supercomputer weltweit zu sein.
„Dells Frischluftkühlung war eine Idee, die zu unseren Bedürfnissen passte“, sagt Paul Calleja, der an der Universität für High-Performance Computing zuständig ist. „Wir mussten den effizientesten Supercomputer der Welt bauen, um das Prestige des SKA-Projekts zu erhöhen, und das konnten wir nicht mit Technik, die Energie verschwendet. Dells Server-Lösungen ermöglichten uns, die Rechenleistung zu erhöhen und zugleich den Energieaufwand zu senken.“ Die internen Ziele seien erreicht worden.
Das SKA ist ein verteiltes Funkteleskop, das bis 2024 fertiggestellt werden soll. Antennen mit einer Gesamtfläche von einem Quadratkilometer – daher der Name – werden über ein Gebiet von 3000 Kilometern Seitenlänge verteilt. Sie sollen täglich bis zu ein Exabyte (1000 Petabyte) Daten generieren, die der Erforschung von Phänomenen wie schwarzen Löchern, Entstehung von Galaxien und dem Urknall dienen. Zum Vergleich: Der Teilchenbeschleuniger LHC erzeugt nur etwa 15 Petabyte jährlich – und stellt damit die heutigen Supercomputer und ihre Kommunikationsleitungen schon vor große Probleme.
Erste SKA-Prototypen werden 2016 den Betrieb aufnehmen. Phase 1 des Baus ist für 2018 bis 2023 angesetzt. Es wird 50-mal empfindlicher sein als die besten Funkteleskope bisher.
Mit dem HPC-Cluster für die Universität standen Dell und sein Partner Mellanox also vor der Aufgabe, eine Lösung zu entwickeln, die für riesige Datenmengen geeignet ist. Die gefundene Lösung basiert auf 128 Dell-Servern PowerEdge T620 mit Intel-Xeon-Prozessoren. Die Gesamtrechenleistung beträgt 240 Teraflops.
Technik fürs SKA-Projekt kommt aber nicht nur von Dell: Das Institut für Radio-Astronomie der Niederlande (kurz Astron) beispielsweise wird die von dem Funkteleskop eingesammelten Daten mit IBM-Systemen analysieren.
[mit Material von Max Smolaks, TechWeekEurope.co.uk]
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