Andy Coulson, früher Redakteur der britischen Publikation News of the World, ist von einem Geschworenengericht wegen Telefon-Hacking schuldig gesprochen worden. Das berichtet der Guardian. Zwei weitere Anklagepunkte sind noch offen. Nachdem Coulson die Zeitung verließ, wurde er Kommunikationsdirektor von Premierminister David Cameron.
Das Urteil war lange erwartet worden. Das längst eingestellte News of the World wurde von News International herausgegeben, einer Tochter der damaligen News-Corp-Konzern von Rupert Murdoch. 2011 war sie in einen Abhörskandal verwickelt: Mehrere Jahre zuvor sollen Mitarbeiter der Publikation illegal Politiker, Berühmtheiten und mögliche Quellen abgehört haben.
Mit dem Schuldspruch gegen Coulson gingen Freisprüche in vier Anklagepunkten für seine Vorgängerin Rebekah Brooks einher, die später zum CEO von News International aufstieg, aber auch für ihre Sekretärin Cheryl Carter und ihren Ehemann Charlie. Brooks war unter anderem vorgeworfen worden, sich zum Abhören von Kommunikation verschworen zu haben. Sie galt als enge Vertraute Rupert Murdochs.
Die Journalisten sollen unter anderem die Handys und Mailboxen von Opfern der Londoner Terroranschläge 2005 angezapft haben, um an Informationen zu kommen. Zu ihren Opfern gehörten angeblich auch Verwandte gefallener britischer Soldaten sowie der im Alter von 13 Jahren entführten und ermordeten Milly Dowler.
Coulson war 2007 als Chefredakteur zurückgetreten, um in David Camerons Stab zu wechseln. Im Januar 2011 musste er allerdings auch diese Position aufgrund der gegen ihn erhobenen Vorwürfe aufgeben. Er plädierte auf nicht schuldig.
Die Höhe der Strafe muss das Gericht erst noch festlegen. Die Entscheidung wird in den kommenden Wochen erwartet. Premierminister David Cameron hat sich umgehend entschuldigt: Coulson einzustellen sei eindeutig eine Fehlentscheidung gewesen.
[mit Material von Don Reisinger, News.com]
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