Apple hat sein für Schulen und Hochschulen konzipiertes Angebot iTunes U aktualisiert und ausgebaut. Mit der zugehörigen App können Lehrkräfte nun direkt auf dem iPad Kurse erstellen und Studenten sowohl Diskussionen eröffnen als auch Fragen stellen.
Legt ein Dozent einen Kurs an, kann er ihm Kursmaterial zuordnen, das er mit iWork oder iBooks Author erstellt hat. Genauso lassen sich Fotos und Videos beifügen – beziehungsweise erst einmal aufnehmen. Auch Apps kann man als Lehrmaterial vorgeben: Apple behauptet, 75.000 für Bildungseinrichtungen relevante Apps für iPad im Angebot zu haben.
Für Studenten mutiert iTunes U zunehmend zum zweckgebundenen Social Network. Sie können in der App mit Lehrkräften ebenso wie mit Kommilitonen kommunizieren. Wer möchte, lässt sich per Push-Nachricht über neue Themen oder Beiträge informieren. Als Moderator mit Löschberechtigung fungiert jeweils die Lehrkraft, die den Kurs angelegt hat.
Mit dem Ausbau von iTunes U zum Hochschul-Kursverwaltungssystem hatte Apple 2012 begonnen, auch wenn es die Lösung schon früher gab. Die App ist ebenso wie die Lehrbuch-Erstell-Software iBooks Author kostenlos verfügbar. Allerdings können unter den Büchern und Studienmaterialien auch kostenpflichtige Inhalte sein, die die Studenten bezahlen müssen.
Lehrer können im System nicht nur Kurse und Lehrmaterial angeben, sondern auch Aufgaben verteilen und Tests anbieten. Für Studenten präsentiert sich die App als Kursverwaltung mit Stundenplan und der Möglichkeit, erledigte Aufgaben abzuhaken. Zudem steht ihnen ein Bereich für persönliche Notizen innerhalb der App zur Verfügung, und sie enthält auch sämtliche Anstreichungen, die sie in elektronischen Büchern aus dem Kursprogramm vorgenommen haben.
Für Apple ist das proprietäre iTunes U eine Möglichkeit, sein iPad fest im Bildungssektor zu verankern. Zudem profitiert es durch Verkäufe elektronischer Bücher und von Apps. Schon Gründer Steve Jobs hatte laut seinem Biografen Walter Isaacsson die Absicht, die Verlagsbranche – vor allem den Bereich Fach- und Schulbücher – zu „zerschlagen“.
Auch etliche deutsche Universitäten nutzen iTunes U und bieten etwa Vorlesungen als Podcasts an. Beispiele sind die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und die Ludwig-Maximilians-Universität München.
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