Google schließt Social Network Orkut

Google hat angekündigt, das Social Network Orkut im Herbst zu schließen. Die wie Facebook seit 2004 existierende Site ist vor allem in Indien und Brasilien populär.

Als Grund nennt der Konzern den Erfolg und das Wachstum von Google+, des Videodiensts Youtube und des Blog-Netzwerks Blogger. „Weil diese Communities schneller wachsen als Orkut, haben wir beschlossen, uns von Orkut zu verabschieden“, schreibt Orkuts Entwicklungsleiter Paulo Golgher in einem Blogbeitrag.

Am 30. September 2014 wird Orkut abgeschaltet werden. Bis dahin haben Nutzer Zeit, Fotos und Profildaten über den Dienst Google Takeout zu exportieren. Eine Registrierung ist ab sofort nicht mehr möglich. Allerdings will Google die Sammlungen einiger Communities als statisches Archiv erhalten.

Was Google nicht sagt: Orkut ist ein traditionelles Social Network im Stil von Facebook, das dieses Segment mit mehr als 1,2 Milliarden Nutzern quasi allein abdeckt. Zugleich entsteht neue Konkurrenz durch Mobilgeräte-Netzwerke mit assoziierten Diensten, etwa Instagram mit seiner Foto-Community oder Snapchat, das den Versand sich selbst löschender Fotos ermöglicht und damit eine junge Zielgruppe gewinnen konnte.

Google hat schon mehrere Versuche unternommen, im Bereich Social Networking erfolgreich zu sein. Im Februar 2010 startete es Buzz, das sich mit dem beliebten E-Mail-Dienst Gmail integrierte und Kontakte aus dessen Adressbuch übernehmen konnte. Im Oktober 2011 wurde es aber schon wieder geschlossen.

In der Zwischenzeit – genauer: im Juni 2011 – war Google+ gestartet. Im Oktober 2013 konnte es 300 Millionen Besucher von dessen Startseite pro Monat melden. Auf Augenhöhe mit Facebook scheint es zwar nicht zu kommen, gibt Google aber eine Möglichkeit, seine Dienste zu verbinden.

[mit Material von Richard Nieva, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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