Microsoft und Google gründen „25 Gigabit Ethernet Consortium“

Fünf Branchengrößen, darunter Google und Microsoft, haben ein Konsortium ins Leben gerufen, um die Entwicklung einer Spezifikation für Ethernet mit 25 und 50 Gigabit pro Sekunde voranzutreiben. Die weiteren Gründungsmitglieder sind Arista Networks, Broadcom und Mellanox Technologies. Die schnelleren Übertragungswege via Ethernet werden für den Ausbau von Cloudtechnologien benötigt, insbesondere zur Optimierung von Rechenzentren.

Die Unternehmen entschlossen sich zur Gründung des „25 Gigabit Ethernet Consortium„, nachdem Pläne für eine offizielle Spezifikation des Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) auf einem Treffen im März eingestellt wurden – aufgrund eines vermeintlichen Mangels an Unterstützern.

Die fünf Gründungsmitglieder des "25 Gigabit Ethernet Consortium" (Bild: 25gethernet.org).

Das Konsortium kündigte jetzt die „lizenzfreie Verfügbarkeit erster Spezifikationen eines Verbindungsprotokolls für Single-Lane-25-GBit/s- und Dual-Lane-50-GBit/s-Ethernet“ für Anbieter an. Der Standard zielt darauf ab, „Ethernet-basierte Übertragungen zwischen Server Network Interface Controllers (NICs) und Top-of-Rack-Switches (ToR) zu unterstützen“. Damit sollen Bereiche des Ethernet Physical Layer (PHY) und Media Access Control Layer (MAC) abgedeckt werden, einschließlich Virtual Lane Alignment, Autonegotiation und Fehlerkorrektur bei der Datenübertragung (Forward Error Correction).

Grundsätzlich will das Konsortium mit seinen Spezifikationen nach eigener Aussage „die Bandbreitenflexibilität in Rechenzentrumsnetzwerken maximieren und sich zugleich die vielen gleichartigen grundlegenden Techniken und Verhaltensweisen zunutze machen, die bereits durch den Standard IEEE 802.3 definiert sind“.

Anshul Sadana, Senior Vice President von Arista Networks, kommentierte: „Die Mitglieder des 25 Gigabit Ethernet Consortium machen einen bedeutenden Schritt nach vorne, die Leistung von Rechenzentrumsnetzwerken zu verbessern. Angesichts der stetig steigenden Server-Performance und der Erhöhung der Uplinkrate zwischen Leaf und Spine Layer auf 100 GBit/s in naher Zukunft ist es sinnvoll, die Zugriffsgeschwindigkeit von 10 auf 25 und 50 GBit/s zu steigern.“

Die fünf Gründungsmitglieder des Konsortiums erwarten, dass auf seinen Spezifikationen basierende Technik innerhalb der nächsten 12 bis 18 Monate die Marktreife erlangen wird. Dafür wollen sie unter anderem Halbleiterhersteller und Netzwerkausrüster gewinnen.

[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]

ZDNet.de Redaktion

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