Qualcomm hat bestätigt, was schon Mitte Mai gemutmaßt wurde: Es kauft den auf den WiGig-Standard spezialisierten Chiphersteller Wilocity. Den Preis kommunizierte es nicht. Beide arbeiten seit Jahren zusammen, und Qualcomm hat auch in WiGig investiert.
Der WiGig-Standard (Wireless Gigabit oder auch IEEE 802.11ad) wird im Rahmen der Wi-Fi Alliance entwickelt. Er funkt in einem hohen Frequenzbereich um 60 GHz und ist um ein Vielfaches schneller als übliche WLAN-Techniken, kann aber nur kurze Distanzen überbrücken. Er gilt daher als Möglichkeit, Kabel für den Anschluss von Peripherie an PCs oder auch die Kommunikation zwischen Smartphones und Tablets mit Fernsehern überflüssig zu machen.
Beispielsweise ließe sich damit 4K-Video vom Tablet mit geringer Verzögerung auf einen Fernseher streamen. Auch könnte ein Smartphone drahtlos am Arbeitsplatz mit Bildschirm, Tastatur, Maus und Drucker kommunizieren. „Wir und unsere Partner glauben fest an diese Technik“, sagte Qualcomm-Manager Cormac Conroy gegenüber News.com. „Wir glauben, dass sie wichtig für die Branche ist.“ Ähnlich hatte sich kürzlich Intel geäußert.
Die Halbleiter von Wilocity ermöglichen heute schon Durchsätze von 4 bis 5 GBit/s, während Wi-Fi-Kapazitäten noch in hundert Megabit/s gemessen werden. Conroy kündigte an, Qualcomm werde die Technik in Mobile-, Computer- und Netzwerk-Produkte integrieren. Unter anderem werde sie sich in der ersten Jahreshälfte 2015 in einigen Snapdragon-Chips wiederfinden, die man dann wohl in der zweiten Jahreshälfte in Form von Tablets und Smartphones werde kaufen können.
Der Qualcomm-Manager sagt auch: „Wir arbeiten seit mehreren Jahren zusammen und sehen die Übernahme als krönenden Abschluss.“ Beispielsweise verfügten Dells Ultrabooks der Latitude-Reihe schon 2013 über ein Funkmodul, das einen WiGig-Chip von Wilocity und einen Wi-Fi-Chip von Qualcomm enthielt.
Qualcomm ist unter anderem durch Systems-on-a-Chip mit integriertem LTE zum derzeit führenden Smartphone- und Tablet-Chipanbieter aufgestiegen. Es bietet auch reine Mobilfunkmodems an. Im April hatte es mit Snapdragon 808 und 810 neue Spitzenmodelle vorgestellt, die 64-Bit-Smartphones mit Advanced LTE und 2K- beziehungsweise 4K-Auflösung ermöglichen. Sie unterstützen auch Wi-Fi nach IEEE 802.11ac.
Diesen Bereich hat Qualcomm seit dem Kauf von Atheros im Jahr 2011 für rund 3,1 Milliarden Dollar kontinuierlich durch Übernahmen ausgebaut. Ergänzend schnappte es sich im August 2012 etwa DesignArt Networks, das auf Modems und Basisstationen für schnelle Funknetze wie LTE spezialisiert ist, die in Gebäuden den Empfang verbessern. Die Halbleiterlösungen und Softwareprodukte von DesignArt dienen dazu, kleine Funkzellen zu schaffen – Femtozellen, Picozellen und Mikrozellen, die lokal die Funknetze großer Provider erweitern.
[mit Material von Ben Fox Rubin, News.com]
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