Google AdWords schließt in seinen aktualisierten Richtlinien die Bewerbung pornografischer Inhalte aus. Das Werbenetzwerk hatte die Änderung einschlägigen Kunden bereits im Juni avisiert. Seit dieser Woche werden keine Inserate mehr akzeptiert, die für die „explizite Darstellung sexueller Aktivitäten“ werben – und das Verbot ist ausdrücklich „nicht auf Hardcore-Pornografie beschränkt“.
Das Werbeverbot für explizite sexuelle Inhalte betrifft alle Länder, wie schon im März in Googles advertising policy change log angekündigt. Google begründete es als eine „Anstrengung, um die Nutzererfahrungen mit AdWords laufend zu verbessern“. Ein Google-Sprecher erklärte gegenüber CNBC außerdem, es habe schon länger Einschränkungen bei freizügigen Inhalten gegeben. Man gehe daher davon aus, dass sich die Inserenten bereits nach anderen Werbekanälen umgesehen hätten.
Von betroffenen Brancheninsidern ist das allerdings anders zu hören. „Ich war völlig überrascht“, sagte beispielsweise CEO Theo Sapoutzis vom AVN Media Network. „Ich war einer der ersten Inserenten bei AdWords im Jahr 2002. Wenn etwas 12 Jahre lang nicht angefasst wurde, dann rechnet man nicht mit einer solchen plötzlichen Änderung.“
Über AdWords können Werbetreibende Anzeigen auf Google und im Google-Netzwerk schalten. Sie erscheinen entsprechend den gewählten Keywords auch neben den Suchergebnissen. Der Internetkonzern ist nach wie vor stark von seinen Werbeeinnahmen abhängig, die im ersten Fiskalquartal 2014 13,8 Milliarden Dollar und damit 90 Prozent seines gesamten Umsatzes ausmachten. Der Internetkonzern investiert weiterhin in andere Werbeformen und insbesondere Videowerbung. Im letzten Monat übernahm es mit mDialog ein Start-up, das sich darauf spezialisiert hat, Videowerbung auf verschiedenste Endgeräte zu bringen.
Schon vor der AdWords-Änderung untersagte Google den Nutzern seiner Blogger-Plattform jegliche „Monetarisierung von Inhalten für Erwachsene“, was ebenfalls einem Werbeverbot im Zusammenhang mit sexuell freizügigen Inhalten gleichkommt. Früher in diesem Jahr modifizierte es außerdem seine Entwicklerrichtlinien für Google Play und fasste die Regel zu „sexuell eindeutigem Material“ enger. Minderjährige sollten dadurch besser vor Pornografie geschützt werden.
All diese Einschränkungen ändern nichts daran, dass Suchbegriffe wie „Porno“ und „Sex“ in der Google-Suche mit am häufigsten vertreten sind. Inzwischen kommen jedoch Mutmaßungen auf, dass Google einschlägige Inhalte auch aus der Suche verbannen könnte. „Die Frage stellt sich jetzt: Werden sie auch in ihren Suchergebnissen freizügige Inhalte blockieren?“ zitiert CNBC dazu einen Fachanwalt der Sexbranche. Ein Google-Sprecher vermied eine Stellungnahme zu dieser Frage.
[mit Material von Richard Nieva, News.com]
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