Lenovo hat einen bedeutenden Schritt zum Abschluss der geplanten Übernahme von IBMs x86-Server-Geschäft gemacht. Wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet, gab das chinesische Handelsministerium als zuständige Regulierungsbehörde grünes Licht für die Akquisition. Jetzt fehlt Lenovo nur noch eine entsprechende Genehmigung der US-Wettbewerbshüter.
Lenovo hatte im Januar 2,3 Milliarden Dollar für die IBM-Serversparte geboten und dafür den Zuschlag bekommen. Eingeschlossen sind die IBM-Produktreihen System x, BladeCenter und Flex-System-Blade-Server, die x86-basierenden Flex Integrated Systems, NeXtScale und iDataPlex sowie die dazugehörige Software. Auch die für Blade-Chassis konzipierten Netzwerkprodukte sowie die zuständige Wartungsabteilung sollen an Lenovo übergehen. Zusätzlich wird es laut der Vereinbarung rund 7500 IBM-Mitarbeiter an den Standorten Raleigh, Schanghai, Shenzhen und Taipeh übernehmen.
Auf Lenovos Jahreshauptversammlung in Hongkong sagte CEO Yuanqing Yang vor wenigen Tagen, er hoffe auf einen Abschluss der Akquisition bis Ende des Jahres. Zudem glaube er nicht, dass der Kauf durch ein Veto der zuständigen Aufsichtsbehörden noch scheitern werde.
Sicherheitsexperten der US-Regierung und Mitglieder des für ausländische Investitionen in US-Firmen zuständigen Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS) könnten dazu jedoch eine andere Meinung haben. Laut einem Bericht des Wall Street Journal von vergangener Woche haben sie schwere Bedenken geäußert, sodass die geplante Übernahme sich verzögern oder sogar scheitern könnte.
Das Problem soll darin bestehen, dass IBM-Server in Kommunikationsnetzen und Rechenzentren des US-Verteidigungsministerium zum Einsatz kommen. Das Ministerium fürchtet laut den Quellen der Wirtschaftszeitung das Eindringen „chinesischer Spione“. Server könnten auch im Zug von Wartungsarbeiten kompromittiert werden.
Yang betont jedoch, dass Lenovos Produkte keine Sicherheitsbedrohung darstellten: „Wenn Sie sich unsere Geschichte ansehen, mit heimischen und Übersee-Kunden, gab es niemals Probleme hinsichtlich der Sicherheit.“
Schon im Anschluss an die Übernahme von IBMs PC-Geschäft durch Lenovo im Jahr 2005 hatte die US-Regierung ähnliche Bedenken geäußert. Damals erklärte ein nicht namentlich genannter Militärvertreter, die US-Luftwaffe habe eine Lieferung Lenovo-Notebooks erhalten, die sich Tests zufolge „mit China in Verbindung setzten“. Der Zweck dieser Verbindung sei zwar unklar, es habe sich aber um eine nicht autorisierte Verbindung gehandelt. Die Geräte seien zurückgeschickt und durch Hardware eines US-Anbieters ersetzt worden.
Inzwischen werfen sich China und die USA regelmäßig gegenseitig Cyberspionage vor. Auch China vermeidet nach Möglichkeit die Anschaffung von US-Hardware. Chinesische Banken sind angehalten, IBM-Server durch chinesische Systeme zu ersetzen. Außerdem hat es den Einsatz von Windows 8 auf Regierungssystemen verboten.
[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]
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