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Plextor-SSD M6S mit 256 GByte im Test


Die Plextor M6S ist mit einer Sata-6-G-Schnittstelle ausgestattet und in drei Varianten im nur 7mm dicken 2,5-Zoll-Format erhältlich: 128, 256 und 512 GByte. Als Flashspeicher kommen Toshibas 19-Nanometer-Chips zum Einsatz. Angesteuert werden sie von dem Marvell-Dual-Core-Controller 88SS9188. Laut Datenblatt liefern die Modelle sequentielle Lese-/Schreibraten von bis zu 540/440 MByte/s. Bei zufälligen Lese-/Schreiboperationen beträgt die Performance 94.000/80.000 IOPS.

Die M6S unterstützt mit Native Command Queuing und TRIM Features, die bei parallel stattfindenden Zugriffen und nach längerer Nutzung mit vielen Dateioperationen für eine kontinuerlich gute Performance sorgen sollen. Dies unterscheidet sie allerdings nicht vom Mitbewerb. Mit DEVSLP-SATA untestützt sie ein Stromspar-Feature mit dem sie im Idle-Betrieb auf eine Leistungsaufnahme von nur 2 Milliwatt kommt. Das kann nicht jede SSD. Innerhalb von 100 ms ist sie nach einer Ruhephase wieder betriebsbereit.

Ohne TRIM-Support kann bei SSDs nach einer längeren Nutzung die Performance teilweise beträchtlich sinken. Der Grund für dieses Phänomen liegt an den physikalischen Eigenschaften von Flash-Zellen. Flash-Speicher lässt sich nur dann ohne Wartezyklen beschreiben, wenn die entsprechenden Zellen leer sind. Da das Betriebssystem Dateien jedoch nur aus dem Inhaltsverzeichnis des Dateisystems löscht und der Controller der SSD von diesem Löschvorgang nichts mitbekommt, muss dieser beim erneuten Zugriff auf die Zelle diese erst löschen, bevor er sie beschreiben kann. Mit dem TRIM-Feature teilt das Betriebssystem dem SSD-Controller mit, welche Datenblöcke nicht mehr benötigt werden, sodass dieser in Ruhephasen die nicht benötigten Zellen löschen kann, um sie später ohne Performanceverlust beschreiben zu können.

Für Betriebssysteme ohne TRIM-Unterstützung verwenden die Hersteller einen sogenannte Garbage-Collection-Mechanismus, der in der Firmware der SSD implementiert ist. Allerdings arbeitet diese Technik nicht so effizient wie das im Betriebssystem integrierte TRIM-Kommando. Neuere Windows-, Mac- und Linux-Versionen beherrschen den TRIM-Befehl. Eine Besonderheit betrifft OS X: Apple beschränkt den TRIM-Support auf SSDs, die es zusammen mit seinen Rechnern oder als Upgrade im Mac Store vertreibt. Da diese Modelle vergleichsweise teuer sind, greifen viele Mac-Anwender zu günstigeren Alternativen im freien Handel. Bei diesen lässt sich durch das Tool „Trim Enabler“ die entsprechende Unterstützung aktivieren.

Leistungswerte

Im Test mit dem 256-GByte-Modell (netto unter Windows 238 GByte) zeigt Plextors M6S durchaus konkurrenzfähige Leistungswerte. Bei sequentiellen Zugriffen erzielt sie Datenraten von durchschnittlich 471 MByte/s (Lesen) und 408 MByte/s (Schreiben). Damit liegt sie etwa auf dem Leistungsniveau der M500 von Crucial, die beim Lesen 488 MByte/s und beim Schreiben 420 MByte/s erzielt. In der Praxis sind jedoch zufällige Schreib-/Lese-Operationen meistens bedeutender. Auch in diesem Bereich kann sich die M6S sehen lassen. Beim zufälligen Lesen von 4K-Blöcken erzielt sie 23 MByte/s und beim Schreiben 47 MByte/s. Damit erreicht sie in etwa das Niveau der M500 von Crucial mit Werten von 20,5 und 59,7 MByte/s. Auch beim zufälligen Lesezugriff von 4K-Blöcken verteilt auf 64 Threads liefert die M6S gegenüber der M500 mit 357 zu 329 MByte/s ein etwas besseres Ergebnis. Auch beim Schreiben geht sie mit 297 MByte/s etwas scheller als die Crucial zu Werke, die 262,5 MByte/s erzielt. Dafür sind die Zugriffswerten mit 0,063 ms und 0,073 ms gegenüber der M500 mit 0,065 ms und 0,056 ms etwas schlechter, zumindes beim Schreiben. Insgesamt erzielt sie mit 1035 Punkten beim AS SSD Benchmark einen etwas besseren Wert als die M500 von Crucial, die auf 970 Punkte kommt.

Die Performancewerte bleiben übrigens auch nach einem 12-stündigen Dauertest mit IOMeter, der die Kapazität der Plextor voll ausgenutzt hat, stabil. Da in früheren Tests die M6S diesbezüglich schwächere Resultate geliefert hat, könnte die seit wenigen Tagen zur Verfügung stehende neue Firmware 1.03 für die verbesserte Leistung verantwortlich sein. In den Release Notes ist unter Verbesserungen von „Performance consistency“ die Rede.

Plextor bietet eine ISO-Datei für das Firmware-Update an. Mit UNetbootin lässt sich ein startfähiger USB-Stick erstellen, mit dem man die Aktualiserung durchführen kann (Screenshot: ZDNet.de)

Fazit

Mit der gebotenen Leistung gehört die Plextor M6S nicht zu den schnellsten am Markt verfügbaren SSDs. Den Leistungsunterschied zur Spitze dürften die meisten Anwender allerdings in der Praxis so gut wie nicht wahrnehmen, da SSDs in der täglichen Praxis kaum an ihre Leistungsgrenze kommen. Leistungsunterschiede bleiben auf Benchmarks beschränkt. Daher rücken andere Gesichtspunkte wie Leistungsaufnahme, Preis und Garantie in den Vordergrund. In Sachen Energiemanagement bietet die M6S mit der Unterstützung des DEVSLP-SATA-Energiesparmodus in der Praxis Vorteile gegenüber dem Mitbewerb, die sich in einer längeren Batterielaufzeit niederschlagen sollten.

In preislicher Hinsicht kann die X6S nicht ganz mit der M500 von Crucial mithalten. Das 256-GByte-Modell kostet aktuell knapp 140 Euro, während die M500 bereits für etwa 100 Euro erhältlich ist. Allerdings bietet die Crucial mit 240 GByte etwas weniger Kapazität. Noch größer wird die Preisdifferenz beim Vergleich der nächst größeren Modelle. Die 512-GByte-Version der M6S kostet etwas mehr als 300 Euro, während das 480-GByte-Modell der M500 ab 205 Euro verfügbar ist. Allerdings sollten Notebook-Anwender bedenken, dass die M6S dank der niedrigen Leistungsaufnahme besser für den mobilen Einsatz geeignet ist. Mit einer Garantiedauer von 3 Jahren unterscheidet sich die Plextor nicht von Crucials M500. Allerdings gibt es andere Hersteller wie Sandisk, die für ein vergleichbares Angebot fünf Jahre Garantie bieten.

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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