Für eine tägliche Nutzung scheint die Nexus-4-Variante noch nicht geeignet zu sein. Auch die inzwischen veröffentlichte Beta 2 enthält noch zahlreiche Bugs. Einige Nutzer klagen darüber, dass mit bestimmten Providern keine Datenverbindung zustande kommt. Zu einem Neustart kommt es, wenn man das Nexus 4 an ein Ladegerät anschließt. Doch auch die offiziell von Google für Entwickler freigegebene Android-L-Version für das Nexus 5 enthält noch zahlreiche Fehler. Im ZDNet-Test weigerte sich beispielsweise Dropbox unter Android L, den Betrieb aufzunehmen.
Für die Installation von Android L auf dem Nexus 4 ist es erforderlich, dass das Gerät über eine Custom Recovery verfügt. Vor dem Flashen der Android-L-Rom empfehlen die Entwickler das Smartphone auf den Werkszustand zurückzusetzen. Dies kann man ebenfalls mit der Custom Recovery durchführen (Wipe). Die Installation verläuft ähnlich der einer Custom Rom wie CyanogenMod.
Mit Android L führt Google ein neues User Interface namens Material Design ein, das der Internetkonzern künftig auch für seine Webanwendungen übernehmen will respektive schon eingeführt hat. Außerdem kommt unter Android L statt der Dalvik-VM die Android-Runtime-Umgebung (ART) zum Einsatz. Der Vorteil der neuen Technik liegt in einer gesteigerten Leistung für Anwendungen und Dienste. Während die bisherige Lösung Dalvik Java-Programme über die Library libdvm.so erst zur Laufzeit „Just in Time“ (JIT) in Maschinencode übersetzt, soll ART dank einer Ahead-of-Time-Kompilierung (AOT), diesen Vorgang mit der Library libart.so bereits während der Installation eines Programms erledigen. Die Vorteile liegen in einem schnelleren Programmstart, einer höherer Verarbeitungsgeschwindigkeit sowie einer allgemein verbesserten Reaktionsfähigkeit des Systems. Durch die Leistungssteigerung können Ressourcen wie Prozessoren zudem früher Stromsparmodi aktivieren, sodass insgesamt durch ART auch die Batterielaufzeit erhöht werden dürfte.
Als Nachteile muss man einen zusätzlichen Bedarf an Speicherkapazität durch die durch ART vorkompilierten Anwendungen in Kauf nehmen. In einem ersten Test mit dem Nexus 7 erhöht sich der Platzbedarf der 102 auf dem Gerät installierten Apps durch ART von 486 auf 671 MByte um 38 Prozent. Allerdings ist je nach App der zusätzliche Platzbedarf unterschiedlich. Chrome und Firefox legen von circa 72 auf etwa 76 MByte nur wenig zu, während der Umfang der Google-Suche von 26 auf 36 MByte zunimmt. Bei QuickOffice steigt der Platzbedarf sogar um mehr als das Doppelte von 12 auf knapp 30 MByte. Google Play Dienste belegen statt 23 nach der ART-Kompilierung 38 MByte.
Android 4.4 Kitkat enthält eine neue, aber noch experimentelle Laufzeitumgebung. Die als Alternative zu Dalvik mit Android Runtime (ART) bezeichnete Lösung soll den Start und die Ausführungsgeschwindigkeit von Programmen und Diensten erheblich beschleunigen. Erste Benchmarks zeigen einen Leistungsgewinn von bis zu 100 Prozent. Es gibt aber auch Nachteile.
Eine weitere wichtige Neuerung ist der geplante Stromsparmodus mit dem Codenamen Project Volta. Die relativ kurze Akkulaufzeit ist ein zentrales Problem bei einem Smartphone. Google will diesem mit dem neuen „Battery Saver“ und der „Battery Historian UI“ begegnen. Ähnlich wie der von Samsung im Galaxy S5 eingesetzte „Ultra Power Saving“-Modus fährt Battery Saver alle Bildschirm- und Hintergrundprozesse herunter, um Energie zu sparen. Auf Basis eines Testlaufs der in der Developer Preview von Android L integrierten Version erwartet Ars Technica, dass Volta die Akkulaufzeit um bis zu 30 Prozent verlängern könnte.
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