China wird im kommenden Jahr offizielles Partnerland der CeBIT sein. Das hat die Deutsche Messe AG als Veranstalter der Hightech-Messe in Hannover bekannt gegeben. In Gegenwart von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und dem chinesischen Premierminister Li Keqiang unterzeichneten CeBIT-Chef Oliver Frese und Gong Xiaofeng, Executive Vice Chairman des China Council for the Promotion of International Trade Electronics & Information Industry Sub-Council (CCPITECC), in Peking den Partnerschaftsvertrag.
Schon Ende März hatten China und Deutschland beim Besuch des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping hierzulande vereinbart, 2015 zum Jahr der Innovationskooperation beider Länder zu machen. Nach Großbritannien, Polen, Brasilien, Türkei, Spanien und Kalifornien ist nun der Wachstumsmarkt China Partnerland der nach wie vor weltweit größten IT-Messe.
„Die Partnerschaft zwischen der aufstrebenden IT-Nation China und der CeBIT in Hannover ist ein wesentlicher Baustein der chinesisch-deutschen Innovationskooperation im Bereich der Informationstechnologie“, sagte Oliver Frese. „Sie ist ein wichtiger Schritt, um die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland insbesondere im Hightech-Sektor voranzutreiben.“ Die Partnerlandbeteiligung werde darüber hinaus eine große Impulswirkung auf die Innovationsdynamik in anderen Branchen haben. Die IT-Industrie gelte als Treiber und Wegbereiter für Ideen und Entwicklungen der Anwenderbranchen.
Der Deutschen Messe zufolge machen das ausgeprägte Wachstum im chinesischen IT-Markt sowie die Ausweitung des Binnenkonsums China zu einem interessanten Absatz- und Partnermarkt für global agierende IT-Unternehmen. Gleichzeitig erhalte China durch die Partnerlandbeteiligung die Möglichkeit, als exportorientierte Nation zusätzliche Wachstumsimpulse für den heimischen IT-Markt zu schaffen.
Das Land gilt nach den USA als zweitgrößter IT-Markt weltweit. Eine aktuelle Studie des European Information Technology Observatory (EITO) prognostiziert für den chinesischen IT-Markt 2014 ein Wachstum von 8,8 Prozent. Damit ist China eine der Nationen mit dem weltweit stärksten Wachstum im Bereich der Informationstechnik und Telekommunikation. Für Deutschland rechnet der IT-Dachverband Bitkom für 2014 mit einem Wachstum von rund 1,7 Prozent. Gartner hatte jüngst die Prognosen für die IT-Investitionen für 2014 erneut nach unten korrigiert und geht jetzt von einem Wachstum von 2,1 Prozent aus.
Der Bitkom begrüßt die neue CeBIT-Partnerschaft. „China ist im Bereich IT und Telekommunikation einer unser bedeutendsten Handelspartner. Diese Bedeutung spiegelt sich auch in hohen und weiterhin steigenden Investitionen deutscher Unternehmen in China wider“, sagte Bitkom-Präsident Dieter Kempf. „Der Austausch auf der CeBIT wird diese bereits bestehende enge Zusammenarbeit noch weiter vertiefen und vor allem auch dem Mittelstand und Start-ups die Möglichkeit für neue Kooperationen bieten.“
Schon zu Beginn der Neunziger Jahre waren erste chinesische Unternehmen auf der CeBIT vertreten. Zur Jahrtausendwende stieg die Zahl auf 30 Aussteller, im Jahr 2003 waren es über 100 und im Jahr 2009 bereits mehr als 300. Mit 512 Ausstellern und einer Ausstellungsfläche von rund 11.000 Quadratmetern war China 2014 die wichtigste ausländische Nation. Allerdings waren in den vergangenen Jahren unter den chinesischen Ausstellern nicht nur Hightech-Unternehmen.
[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]
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