Neue Rechtsform: aus SAP AG wird SAP SE

Mit dem heutigen Eintrag ins Handelsregister hat SAP die im Mai auf der Hauptversammlung mit 99 Prozent Zustimmung beschlossene Umwandlung von einer deutschen Aktiengesellschaft in eine Europäische Gesellschaft abgeschlossen. Damit ändert sich auch der offizielle Name von SAP AG in SAP SE (Socieatas Europaea). Die deutsche Gesellschaft heißt ab sofort SAP Deutschland SE & Co KG.

Wie das Unternehmen mitteilt, soll dieser Schritt vor allem seine Internationalisierung unterstreichen. Der Hauptsitz des Softwareanbieters bleibt Walldorf im Süden des Rhein-Neckar-Kreises in Baden-Württemberg.

Für Anleger und Partnerunternehmen, Anwender oder Mitarbeiter ändere sich durch die neue Rechtsform nichts, verspricht SAP. Änderungen ergeben sich jedoch im Aufsichtsrat. Dem 18 Köpfe umfassenden Gremium gehören jetzt fünf Mitglieder an, die nicht aus Deutschland stammen: Die Kapitalseite vertreten Pekka Ala-Pietilä (Finnland), Jim Snabe (Dänemark) und Bernard Liautaud (Frankreich). Catherine Bordelon (Frankreich) und Steffen Leskovar (Slowenien) sitzen für die Arbeitnehmerseite im nach wie vor von Hasso Plattner geführten Aufsichtsrat.

Von SAP heißt es dazu: „Die Umwandlung in eine SE hat keine Auswirkungen auf Vertragspartner, Kunden oder Mitarbeiter der SAP: Arbeitsverträge der Mitarbeiter werden wie bisher fortgeführt und innerbetriebliche Vereinbarungen bleiben bestehen. Die Rechte der Aktionäre ändern sich durch die neue Rechtsform nicht, und auch auf den Börsenhandel der Aktien hat die Umwandlung keine Auswirkungen. Die Aktien der SAP sind unverändert an den Börsen in Frankfurt, Stuttgart, Berlin und New York notiert und können dort gehandelt werden. Sitz der SAP SE und ihrer Hauptverwaltung bleibt Walldorf.“

Bei der zurückliegenden Hauptversammlung im Mai hatten zahlreiche Anleger den Aufsichtsratsvorsitzenden Hasso Plattner aufgefordert, langsam aber sicher für eine geeignete Nachfolge an der Spitze des Gremiums zu sorgen. Nach wie vor stellt Plattner in dieser Position offenbar immer noch zahlreiche Weichen für das Unternehmen. Das Wachstum von SAP in den zurückliegenden Quartalen spricht für das aktuelle Management.

Dennoch kündigte Bill McDermott als inzwischen alleiniger CEO Umstrukturierungen an, in deren Zuge 2000 Stellen gestrichen und kleinere Niederlassungen geschlossen werden. Ende des Jahres soll SAP aber mehr Mitarbeiter haben als vor dem Restrukturierungsprogramm „Simplify and Optimize“. Geplant sind offenbar insgesamt 3000 neue Stellen.

[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]

ZDNet.de Redaktion

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